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Später, länger: Erster Einblick ins Viennale-Programm

Das neue Plakat der Viennale 09
Das neue Plakat der Viennale 09 ©viennale.at
Mit einigen kleinen Neuerungen wartet die Viennale 2009 auf: Das Internationale Filmfestival in Wien wird heuer um einen Tag länger sein als bisher. Neben ersten Einblicken in das Programm wurde auch das Plakatmotiv enthüllt, der Schattenriss eines Mannes mit Pistole auf violettem Untergrund.

Die Zentrale der Viennale ist vom Dachgeschoß der Urania auf das nahe gelegene Badeschiff verlegt worden, und die begleitende Retrospektive im Filmmuseum wird heuer – aufgrund des nach hinten geschobenen Starttermins des Festivals am 22. Oktober – noch ein wenig unabhängiger von restlichen Programm verlaufen. Das gab Viennale-Direktor Hans Hurch heute, Freitag, bei der traditionellen Sommer-Pressekonferenz bekannt.

Das Sujet stammt aus dem Hitchcock-Film “Topaz” (1969) – “witzigerweise aus einer Szene, die im Film nicht vorkommt”, erklärte Hurch. Das Festival selbst startet heuer eine Woche später als üblich, weil die für das Programm wichtigen Filmfestspiele von Venedig später beginnen, und reicht bis in den November. Und auch, wenn die Viennale um einen Tag verlängert wurde (die Eröffnung findet heuer an einem Donnerstag und nicht an einem Freitag statt), wurde das Programm nicht ausgebaut, sondern vielmehr der Spielplan reduziert. Für das neue schwimmende Festivalzentrum suche man indes noch einen zugkräftigen Namen – für kreative Vorschläge gibt es eine Reise nach Paris zu gewinnen.

Inhaltlich wird sich nicht viel ändern: 130 bis 140 Langfilme werde die Viennale wieder präsentieren, so Hurch, dazu ein “sehr schönes” und umfangreiches Kurzfilmprogramm. Unter den Spiel- und Dokumentarfilmen finden sich “ambivalent aufgenommene” Filme wie Lars von Triers “Antichrist” und Francis Ford Coppolas “Tetro” ebenso wie unbekannte Entdeckungen. “Besonders schön” fand Hurch “Guy and Madeline on a Park Bench” von Damien Chazelle (“ein Film, der aus dem Nichts kam”) oder die Musik-Doku “The Wrecking Crew” von Denny Tedesco, als alte Viennale-Bekannte sind wieder Regisseure wie Steven Soderbergh (“The Girlfriend Experience”), Pedro Costa (“Ne change rien”) oder Thomas Heise (“Material”) mit von der Partie.

Auch für den österreichischen Film (“dass dieser weltweit gerade viel Aufmerksamkeit erfährt, wissen wir”) habe man sich etwas Neues überlegt, so Hurch. Was genau, werde aber erst bei der Hauptpressekonferenz am 13. Oktober (gleichzeitig Ticket-Verkaufsstart) verraten. Fix ist vorerst, dass sowohl Cannes-Teilnehmer “La Pivellina” von Tizza Covi/Rainer Frimmel und Venedig-Wettbewerbsbeitrag “Lourdes” von Jessica Hausner (“sehr ungewöhnlich”) als auch Premieren wie Peter Kerns “Blutsfreundschaft” oder Ludwig Wüsts “Koma” im Programm sind. Im Kurzfilmbereich sind u.a. neue Werke von Sasha Pirker (“Once at Miracle Mile”) und Siegfried A. Fruhauf (“Palmes d’Or”) im Programm.

Zwei der Tributes sind heuer der schottischen Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton, die von 22. bis 25. Oktober in Wien sein wird, und dem philippinischen Filmemacher Lino Brocka (“war eine große Figur, ist dann aber seltsamerweise wieder von der Bildfläche verschwunden”) gewidmet. Ein Special Programm gibt es zur Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin, kuratiert von Hartmut Bitomsky. Und die Retrospektive im Filmmuseum (ab 7. Oktober) trägt den Titel “The Unquiet American” und präsentiert “transgressive comedies” aus den USA. Warum hierzu etwa Buster Keaton und Albert Brooks gehören, Charlie Chaplin und Woody Allen dagegen nicht, erklärt Kurator Jonathan Rosenbaum unter anderem bei der eigenen Pressekonferenz am 6. Oktober.

Die Viennale wird wie im vergangenen Jahr in den Innenstadtkinos Gartenbaukino, Metrokino, Stadtkino, Urania und Künstlerhauskino stattfinden. Spielort der Retrospektive ist das Filmmuseum. Budgetär sei man “in einer nicht unglücklichen Situation in diesen schwierigen Zeiten”, meinte Hurch. Die großen Sponsoren wie Erste Bank, A1 und Wiener Städtische haben die Treue gehalten, die öffentlichen Förderungen wurden um 130.000 Euro erhöht (100.000 von der Stadt Wien, 30.000 vom BMUKK). Das Gesamtbudget beträgt heuer 2,8 Mio. Euro.

Viennale 09
von 22. Oktober bis 4. November
http://www.viennale.at

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