Innerhalb der Währinger ÖVP vollziehe sich derzeit ein Schwenk in Richtung Gebührenpflicht. “Sollte die Parkraumbewirtschaftung auch in Währing eingeführt werden, bedeutet das für Döbling, dass (ÖVP-Bezirksvorsteher Adi, Anm.) Tiller jetzt handeln muss, um chaotische Parkplatzverhältnisse zu verhindern”, prognostizierte Ekkamp. Wie die roten Kollegen im 18. sammeln auch die Sozialdemokraten im benachbarten 19. Bezirk Unterschriften pro Einführung. In Währing könnte das Pickerl bekanntlich schon am 13. Dezember in der Bezirksvertretungssitzung beschlossen werden. Rot-Grün hat dort gegenüber Schwarz-Blau nämlich eine Mandatsmehrheit.
Parkpickerl sorgt weiter für Diskussionen
Der grüne Verkehrssprecher Rüdiger Maresch übte indes Kritik an der am Freitag präsentierten ÖAMTC-Umfrage. Diese gebe nämlich keinerlei Auskunft darüber, in welchen Gebieten Wiens gefragt wurde: “Denn eines ist klar: In Gegenden, wo die Parkraumbewirtschaftung nicht eingeführt wurde, gibt es Parkplatzprobleme.” Dass Pendler, die bis vor kurzem kostenlos geparkt haben, weiterhin nichts zahlen wollen, sei von vornherein klar gewesen. Es gehe aber um Verkehrslenkung und mehr öffentlichen Raum, argumentierte Maresch.
Argumentativen Rückenwind verspürten hingegen FPÖ und ÖVP. Für den blauen Rathaus-Klubchef Johann Gudenus sind die ÖAMTC-Zahlen ein Beleg dafür, “wie realitätsfern diese rot-grüne Stadtregierung ist”. ÖVP-Chef Manfred Juraczka ortet ebenfalls einen Beleg dafür, “dass die vermeintliche ‘Erfolgsgeschichte Parkpickerl’ in Wahrheit ein gewaltiger Flop ist”. Die Ergebnisse sollten Vassilakou zu denken geben. (APA)