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Spannendes Raubkatzentreffen im Walter Zoo

©APA
Der Walter Zoo in Gossau hofft auf Tigernachwuchs. Zu diesem Zweck wurden zwei Tiere zusammengeführt. Das erste direkte Zusammentreffen musste behutsam vorbereitet werden.

Zu Weihnachten bekam Tiger Viktor im Walter Zoo eine neue Gespielin. Das anderthalb Jahre alte Weibchen Julinka wurde dem Tigerkater im Rahmen eines internationalen Zuchtprogramms aus einem Zoo im tschechischen Olomuc vermittelt. Nach einer Angewöhnungszeit, in der die beiden Raubkatzen Gitter an Gitter wohnten, fand kürzlich das erste “Date” statt. Schliesslich soll aus den beiden ein Paar werden, das im Walter Zoo für Nachwuchs sorgt.

Tigerzusammenführung kann tödlich enden

Ein Raubkatzendate will jedoch gut organisiert sein, da es sich nicht um Schmusekatzen handelt. “Eine Tigerzusammenführung kann tödlich enden”, sagt Zootierärztin Karin Federer gegenüber dem schweizer Newsportal 20 Minuten. In anderen Zoos sei dies leider schon passiert. Deshalb habe man sich auf alle Eventualitäten vorbereitet. “An verschiedenen Stellen stand Personal bereit, um im Notfall einzugreifen”. Dies war vor allem mit Geräuschen und Wasser vorgesehen. “Darauf reagieren die Raubkatzen am ehesten”, weiss Federer. Mit Airhorns, Wasser und einem Feuerlöscher sei man bereit gestanden, um die Tiere bei allfälligen Kampfhandlungen abzulenken und zu trennen.

Keine gröberen Zwischenfälle

Das erste Date lief zwar nicht gerade romantisch ab, aber es blieb unblutig. Das Interesse des Männchens sei größer gewesen als das des Weibchens. “Klassisch halt”, so Federer. Viktor sei als erster auf Julinka zu gegangen, “Julinka ging darauf gleich in Defensive”. Das ist laut Federer verständlich. Der Tiger sei gut doppelt so schwer wie das Weibchen. Dieses wehrte die Kontaktaufnahme dann auch prompt mit einem Prankenhieb ab.

In den folgenden Tagen seien sich die beiden langsam näher gekommen. “Mittlerweile liegen sie entspannt in der Nähe voneinander und beobachten sich”, erzählt Federer. Das sei ein gutes Zeichen. “Viktor checkt laufend ab, was Julinka tut. Vor allem riecht er an ihren Markierungen”. Das sei sehr aufschlussreich für den Tiger. “Im Urin werden Pheromone wahrgenommen. An diesen erkennt Viktor, wo Julinka im Zyklus steht – und ob sie für eine Paarung bereit ist, oder nicht”.

Es wird Nachwuchs geben

Geschäftsleiter Ernst Federer ist guter Dinge: “Tag für Tag gewöhnen sich die zwei mehr aneinander”. Wenn es der Tiger-Dame dann doch ein wenig zu viel werde, ziehe sie sich auch mal zurück. Trotzdem ist sich Federer sicher: “Sobald die Tiger-Dame ins rollige Alter kommt, wird es Nachwuchs geben”.

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