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Spanien und Italien stecken in der Krise fest

Spanien und Italien stecken in der Krise fest. Die Euro-Krisenländer müssen Investoren immer höhere Zinsen für frisches Geld bieten. Die ohnehin angespannte Lage der maroden spanischen Banken verschärfte sich weiter. Nach dem Antrag Madrids auf finanzielle Nothilfe für die Institute knöpfte sich die Ratingagentur Moody's die Banken vor und stufte ihre Bonität teils drastisch ab.


Am Dienstag konnte sich Spanien nur zu stark erhöhten Zinsen Geld am Kapitalmarkt beschaffen. Zudem war die Nachfrage nach den Papieren rückläufig. Bei einer Auktion eines Dreimonatspapiers stieg die Rendite binnen Monatsfrist von 0,846 Prozent auf 2,362 Prozent. Sie verdreifachte sich also nahezu. Ein Titel mit sechsmonatiger Laufzeit rentierte mit 3,237 Prozent und damit fast doppelt so hoch wie bei einer Auktion vor einem Monat. Der spanische Staat sammelte insgesamt 3,08 Mrd. Euro ein, etwas mehr als geplant.

Auch Italien tat sich schwer. Die zu zahlenden Renditen bei einer Versteigerung von Staatspapieren legten spürbar zu, allerdings nicht ganz so kräftig wie in Spanien. Italien gelang es, fast so viel Geld wie gewünscht einzusammeln. So brachte eine Nullkupon-Anleihe, die keine festen Zinszahlungen vorsieht und 2014 fällig wird, knapp 3 Mrd. Euro ein und rentierte mit 4,712 Prozent. Ende Mai hatte Italien mit 4,04 Prozent aber noch deutlich weniger Rendite bieten müssen. Zum Vergleich: Deutschland kann sich für zwei Jahre derzeit fast zum Nulltarif refinanzieren.

Am Montag hatte Spanien offiziell um Hilfsmilliarden für seine taumelnden Banken gebeten. Die Institute leiden unter der wirtschaftlichen Schwäche des Landes und der Immobilienkrise. Zahlreiche Kredite sind schon geplatzt. Kurz nach dem Hilferuf stufte die Ratingagentur Moody’s die Kreditwürdigkeit von 28 spanischen Banken herab. Für einzelne Kreditinstitute ging es um ganze vier Stufen nach unten. Für die Institute könnte es damit noch schwerer und teurer werden, an frisches Geld zu gelangen.

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