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Spanien gibt weiter erfolgreich Anleihen aus

Trotz der Drohung einer weiteren Abwertung seiner Kreditwürdigkeit hat Spanien am Donnerstag erfolgreich frisches Geld auf dem Kreditmarkt aufgenommen.
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Das Finanzministerium in Madrid gab Staatsanleihen mit der Laufzeiten von fünf Jahren im Wert von 3,5 Mrd. Euro aus. Die erzielte Summe lag sogar über dem von der Regierung in Madrid angestrebten Bereich von 2,5 bis 3,0 Mrd. Euro. Da Spanien in den vergangenen Wochen als Kandidat für eine finanzielle Nothilfe der EU gehandelt wurde, musste das Land aber höhere Zinsen als noch Anfang Mai zahlen. Der Zinssatz für die fünfjährige Anleihe lag bei 3,657 Prozent.

Die Ratingagentur Moody’s hatte am Mittwochabend mitgeteilt, sie erwäge wie Standard & Poor’s und Fitch eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens. Moody’s habe nicht die “Kraft” gehabt, den Markt zu beeinflussen, erklärte das Finanzministerium am Donnerstag erfreut. Die Nachfrage nach den Anleihen sei sehr groß gewesen. Madrid hätte Papiere für 5,8 Mrd. Euro ausgeben können.

Mit der neuen Kreditaufnahme fehlen der Regierung in Madrid noch 46 Mrd. Euro, die sie bis Ende des Jahres über die Ausgabe von Staatsanleihen einsammeln will. 52 Prozent des in diesem Jahr benötigten Geldes seien bereits beschafft, teilte das Finanzministerium mit. Der nächste Termin für die Ausgabe von Staatspapieren – diesmal mit einer Laufzeit von 15 Jahren – ist der 15. Juli.

Moody’s begnügte sich am Donnerstag damit, fünf der 17 spanischen Regionen in der Kreditwürdigkeit herabzustufen, darunter die Region Madrid. Die spanische Zentralbank hatte die Regionen bereits vor zehn Tagen zu verstärkten Sparanstrengungen aufgefordert. Die spanischen Regionen genießen in Budgetfragen eine große Eigenständigkeit, was die Sparbemühungen der Regierung in Madrid erschwert. Das Haushaltsdefizit Spaniens erreichte vergangenes Jahr 11,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Ende Mai verabschiedete das Parlament ein Sparpaket, mit dem Regierungschef José Luis Rodriguez Zapatero bis 2013 das Defizit auf drei Prozent des BIP bringen will, die im EU-Stabilitätspakt festgeschriebene Höchstgrenze.

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