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Spanien: Bürger übten Selbstjustiz

Die Bewohner des spanischen Dorfes Villaconejos haben das Gesetz in die eigene Hand genommen und die Villa eines gefürchteten Kriminellen niedergebrannt.

Rund 500 Einwohner des Dorfes südlich von Madrid setzten das Anwesen und die Autos ihres Peinigers in Flammen, der in dem Dorf eine „Terrorherrschaft“ errichtet haben soll. Sie versperrten der Polizei den Weg und hinderten die Feuerwehr daran, den Brand zu löschen.

„Der Brand war nicht das Werk von Einzelnen, sondern des gesamten Dorfes“, gestand Bürgermeister Lope Benavente nach Presseberichten vom Dienstag. Der Villenbesitzer und seine Familie flüchteten zu Fuß und entkamen den aufgebrachten Dorfbewohnern. Der „Dorftyrann“ soll die Bewohner seit Jahren schikaniert und mit Waffen bedroht haben. Wer sich dem vorbestraften Kriminellen in den Weg stellte, sei von diesem und dessen Komplizen zusammengeschlagen worden, berichtete die Zeitung „El Mundo“.

Die Polizei begann damit, Dorfbewohner zu verhören. Sie wird nach Angaben des Blattes jedoch auf eine „Mauer des Schweigens“ stoßen. „Die Schuld an dem Vorfall tragen die Gerichte“, sagte eine Bewohnerin. „Es darf nicht sein, dass ein solcher Gesetzesbrecher mehrmals festgenommen, von den Richtern aber immer wieder auf freien Fuß gesetzt wird.“

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