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So machen Forscher durch: Das war die Lange Nacht der Forschung 2012

Für jedenHobbyforscher, egal welchen Alters, gab es etwas zu bestaunen bei der Langen Nacht der Forschung.
Für jedenHobbyforscher, egal welchen Alters, gab es etwas zu bestaunen bei der Langen Nacht der Forschung. ©APA
Am Freitag wurde nachts geforscht: Die Lange Nacht der Forschung lud Hobby-Wissenschaftler und Interessierte zu Experimenten, Vorführungen und technischen Highlights - die ganze Nacht lang gab es ein vielfältiges Programm für alle Altersgruppen.
Lange Nacht der Forschung 2012 - die besten Bilder

Es gab vieles zu bestaunen: Im weltweit größten Klima-Wind-Kanal in Wien-Floridsdorf etwa bekam man von den überraschend sommerlichen Temperaturen nichts mit. Die in dicke Jacken gehüllten Techniker reagieren ungläubig auf die Nachricht, dass es in Salzburg-Stadt gerade tatsächlich über 30 Grad heiß ist. Kein Wunder, denn an ihrem Arbeitsplatz hat es minus 13 Grad, Tendenz fallend.

Die Besucher, die im Rahmen der “Langen Nacht der Forschung” in den riesigen Kanal drängten, hatten Glück, denn eigentlich sollte die Temperatur bereits bei minus 24 Grad liegen, wie der Leiter des Forschungsprojekts, Hermann Ferschitz von RTA Rail Tec Arsenal, erklärte.

Kälte auf Knopfdruck erleben bei der Langen Nacht der Forschung

 Im Klima-Wind-Kanal kann jedes Wetter der Erde auf Knopfdruck erzeugt werden – von arktischer Kälte bis tropischer Hitze, außerdem kann er Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erzeugen. Da wehte der Wind aber nicht annähernd so streng und darüber waren vor allem die erwachsenen Besucher dankbar. Den Kindern schien die Kälte weniger auszumachen. Im Kontrollraum der Anlage war es dann wieder bedeutend wärmer und im Freien erschien einem die Hitze noch unwirklicher als vorher.

Die Anlage im Norden Wiens war eine von zahlreichen Standorten in acht Bundesländern, an denen die Lange Nacht der Forschung stattfand. Auf 1.380 Stationen präsentierten Wissenschafter verschiedenster Fachrichtungen ihre Arbeit, so auch im Hauptgebäude der Universität Wien, in dem 47 Stände aufgebaut worden waren.

“Nächtelange Vorbereitung” der Uni-Lehrenden

“Viele Kollegen haben für die Vorbereitungen wirklich die Nächte durchgearbeitet”, meinte Christiane Losert-Valiente Kroon von der Fakultät für Physik der Uni Wien. Sie und ihre Kollegen vom Vienna Center for Quantum Science and Technology (VCQ) hatten ihre Zelte im Großen Festsaal in Österreichs größter Universität aufgeschlagen. Anhand mehrerer Versuchsanordnungen erklärten die Jungforscher den am frühen Abend noch nicht in Massen in die Uni strömenden Besuchern die oftmals nicht einfach zu beschreibende Welt der Quantenphysik.

“Den Besuchern macht es offensichtlich sehr viel Spaß, aber auch den Studenten, die hier ihre Experimente zeigen, gefällt es”, so Losert-Valiente Kroon, die den Auftritt des VCQ koordiniert hat. Die Physiker hatten vor allem darauf geachtet, “dass wir für alle Zielgruppen interessante Sachen dabei haben”. Die Verweildauer der Besucher an den Stationen sei sehr unterschiedlich. Ein Paar habe sich für jede Station etwa eine halbe Stunde Zeit genommen, “insgesamt waren sie über zwei Stunden hier”, so die Wissenschafterin erfreut.

Man wollte die Inhalte sowohl für Leute mit relativ viel physikalischem Hintergrundwissen, wie auch für kleine Kinder aufarbeiten. “Vor allem wollen wir zeigen, dass man mit den Phänomenen, die man hier beobachten und interaktiv erfahren kann, einen Bezug zu unserer Arbeit in den Laboratorien herstellen kann”. Bei einer Versuchsanordnung, die den Wellencharakter des Lichts veranschaulicht, handle es sich beispielsweise nicht nur um ein historisches Experiment, “damit kann man auch heute noch spannende Sachen machen”, so die Physikerin.

In der Aula der Uni hatte das Institut für Astronomie seinen Platz für die Lange Nacht gefunden. Die Universitätssternwarte habe bereits eine sehr lange Tradition in der Öffentlichkeitsarbeit, wie der Astronom Werner Zeilinger erklärte. Es kämen vor allem interessierte Schüler und Studenten anderer naturwissenschaftlicher Studienrichtungen. Auch das Modell des “Extremly Large Telescope” das in zehn bis zwölf Jahren auf der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile seinen Dienst aufnehmen wird, zog viele Leute an. “Im Augenblick leben wir im Goldenen Zeitalter der Astronomie, weil es noch nie so viele Fortschritte in so kurzer Zeit gegeben hat”.

Alles in allem konnte sich auch diese Lange Nacht der Forschung über zahlreiche Besucher und ein gelungen abgelaufenes Programm freuen.

(APA)

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