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So harmlos sind Fundi-Kindergärten

©Desertrose7 (Pixabay, CC0 Public Domain)
Gastkommentar der Gebrüder Moped: Dem momentan bestimmenden öffentlichen Diskurs in Wien liegt eine Glaubensfrage zugrunde: Gibt es tatsächlich fundamentalistische Kindergärten in Wien? Predigt in der Puppenküche, Gebet beim Gabelfrühstück, Beichte in der Bauecke? Schadet religiöse Wertevermittlung in Tageseinrichtungen unseren Kindern generell? Wer’s glaubt, wird selig.

Wo kommen wir her?

Es liegt doch auf der Hand, dass man unseren Buben schon im frühen Knabenalter die frohe Botschaft vermittelt, dass es der liebe Gott war, der sie höchstpersönlich nach seinem Ebenbild erschaffen hat. Die Mädchen-Edition der Schöpfung hingegen wurde als Spin Off-Produkt aus einer übrigen Rippe eilgefertigt. Alpha-Adam nannte sie auch liebevoll seine “Ersatzteil-Eva”. Spätestens im Berufsleben werden doch die jungen Herren ohnedies mit ihren Erstgeborenen-Privilegien konfrontiert. Da ist es doch naheliegend, ihnen im Vorschulalter keine gleichmacherischen Ammenmärchen aufzutischen und sie entsprechend vorzubereiten.

Wo gehen wir hin?

Und natürlich ist es unserem Nachwuchs zuzumuten, dass er seinen betreuten Alltag unter lebensbejahenden, am Echtholz-Kreuz applizierten halbnackten Folteropfern verbringt. Das hat noch niemandem geschadet und ist schließlich Teil unserer stets friedlich in die Länder gebrachten Opferkultur. Es stärkt die Kleinen auf ihrem späteren Weg in ein traumafreies Leben. Sollte beispielsweise jemand aus der eigenen Familie einmal gekreuzigt werden, wissen unsere Kinder wenigstens Bescheid und erfreuen sich an der bestehenden Hoffnung einer eventuellen Auferstehung des geliebten Familienmitglieds. Karrieresprung am zweiten Lebensweg nicht ausgeschlossen, wie die Geschichte gezeigt hat.

Wo samma denn?

In der Religion manifestieren sich auch die Werte einer Gesellschaft. Wie soll aber nun ein gestandener kulturchristlicher Abendländler (bzw. zur Not auch seine höflichkeitshalber mitgemeinte kulturchristliche Abenländerin) hier ordentlich heranwachsen, wenn man ihm nicht schon am Beginn seiner europäischen Hochkultur-Karriere das Basispaket echter österreichischer Werte angedeihen lässt? Am Ende sollen unsere Kleinen noch ohne die drei zentralen christlichen Säulen unserer Leitkultur groß werden:
Der Nachbar in Not bin ich selbst. Für mich spendet auch niemand. Und: Sandalen mit Socken.
Gott bewahre.

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