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Slow Food - laaaaangsam essen!

Viel Farbe in die grauen Rathaus-Innenhöfe bringt Terra Madre noch bis Samstag.
Viel Farbe in die grauen Rathaus-Innenhöfe bringt Terra Madre noch bis Samstag. ©vienna.at/Paul Frühauf
Slow Food. Das ist Genießen mit allen Sinnen. Und genau das möchte Terra Madre, der Genussmarkt im Wiener Rathaus, einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. 
Tierra Madre 2009
Terra Madre 2011

Sind wir ehrlich: Eine schnell runtergeschlungene Bosna oder ein sinnliches Sechsgangmenü bei Kerzenschein, was ist besser? Kommt drauf aus, sagt der gehetzte Hauptstädter und zischt sich eine Dosencola ins gequälte Magerl. Mit diesem Verhalten wird man allerdings bei Terra Madre, dem Festival des genussvollen Essens, allerhöchstens böse Blicke ernten.

Und tatsächlich wird der Besucher im Innenhof des Wiener Rathauses von Sinneseindrücken praktisch attackiert. Vor allem die Nase ist nach hunderten Besuchen im sterilen Supermarkt nicht auf die Düfte dieses Marktes vorbereitet. Käse? Oh ja, den riecht man. Nicht im Sinne von abscheulich stinkendem Schlierbacher, sondern diesem echten, tiefne Geruch nach leicht überständiger Milch (für alle die glauben, der Käse kommt aus dem Packerl: daraus wird er gemacht) und glücklichen Tieren. Gleich daneben etwas, das wohl die wenigsten noch gekostet haben – 15 Jahre alter Essig. Rinnt aus der Miniflasche – läppische 100 Euro – wie Honig und schmeckt auch so. “Nu nit amol in da Näh’ vun Chemikalien g’sia!”, wie der Vorarlberger Erzeuger voll Stolz dazusagt. Mmmmh. Mehr davon! Dieser Wunsch ist leicht erfüllt: Insgesamt laden rund 40 Stände zum Verweilen und Verkosten ein. Und alle, die es bis dahin noch immer nicht verstanden haben, hilft der ‘Parcours der Sinne’, bei dem auch Gehör, Gespür und die Augen mit einbezogen werden, sicherlich endgültig auf die Sprünge.

Essen für wahre Genießer

Terra Madre ist ein Treffen von Kleinst- und Nischenproduzenten. Und damit ist nicht industriell gemeint, sondern Fischer, Hirten, Bauern oder Köche, die ihre eigenen Waren anbieten und dem fastfoodverdorbenen Gaumen meist unbekannte Genüsse zuführen. Kleinste Biohöfe, Spezialisten wie Kräuterbauern aus Südtirol oder eine Bäckerin altböhmischer Mehlspeisträume – hier findet man, was man auch im wohlsortierten Biohandel meist umsonst sucht. Vorbeischauen lohnt sich auf jeden Fall – nur Vorsicht! Denn zu viel von diesen Spezialitäten und man mag nichts anderes mehr auf dem Teller haben!

Terra Madre kann noch bis Samstag, 15. Oktober, im Innenhof des Wiener Rathauses, verkostet werden!

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