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Skisprung-Team-Silber bei Olympia für Österreich - Gold an Deutschland

Sprung zum Silber in Sotschi: Skispringer Gregor Schlierenzauer
Sprung zum Silber in Sotschi: Skispringer Gregor Schlierenzauer ©APA
Freude in Sotschi: Die österreichischen Skispringer haben im Olympia-Teambewerb hinter Deutschland und vor Japan Silber geholt. Michael Hayböck, Thomas Morgenstern, Thomas Diethart und Gregor Schlierenzauer sprangen auf den zweiten Platz.

Die ÖSV-Adler sorgten am Montag bei Olympia in Krasnaja Poljana nach der “Nullnummer” in den beiden Einzelbewerben noch für einen versöhnlichen Abschluss der Schanzenwettkämpfe in Russland.

Silber bei Olympia

Für die Titelverteidiger aus Österreich ging mit dem zweiten Platz aber ihre 2005 begonnene Goldserie in Mannschaftsbewerben bei Großereignissen zu Ende.

Gold-Serie der Österreicher riss ab

Seit 2005 haben Österreichs Skispringer fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Als Team ebenso wie auch eine Unzahl an Einzel-Erfolgen. Nach den Enttäuschungen in den Einzel-Bewerben bei den XXII. Olympischen Winterspielen in Krasnaja Poljana ist es den ÖSV-Adlern am Montag im Mannschaftsbewerb mit Silber gelungen, die totale Pleite wie schon bei den Spielen 2002 zu vermeiden.

Gleichzeitig ist allerdings auch eine Serie gerissen. Denn seit 2005 hatte das ÖSV-Team bei Nordischen Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen (ohne Skiflug-WM) alle neun Goldmedaillen gewonnen und ging bei Olympia auf ein historisches Triple los.

ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner hat in seiner bereits zehnten Saison Gegenwind innerhalb und außerhalb des Teams zu spüren bekommen, zumal die Dominanz der Österreicher in den vergangenen Jahren sukzessive abgenommen hat. Die plötzlichen Leistungssteigerungen der Youngsters Thomas Diethart und Michael Hayböck sorgten für diesbezügliche Entspannung.

Pointner: “Ein sehr breit gefächertes Team”

“Es ist ein sehr breit gefächertes Team. Es macht unheimlich viel Spaß, weil nicht alle gleich ticken und eine ganz andere Geschichte dahinter steckt. Da gibt es jetzt die Youngstars mit Diethart und Hayböck. Für die sind es die ersten Spiele, die ganz unbekümmert und frei agieren können”, beschrieb Pointner im APA-Gespräch sein Team. Diese zwei hätten auf der Normalschanze bewiesen, was sie können und haben mit Rang vier und fünf nur knapp Edelmetall verfehlt.

Besonderes Lob hatte Pointner während dieser Spiele für den nach seinem Horror-Sturz auf dem Kulm rechtzeitig zurückgekehrten Thomas Morgenstern übrig. “Er hat etwas Einzigartiges geleistet im letzten Monat. Er hat das Unmögliche möglich gemacht. Das ist etwas, was ich in meiner Trainerkarriere noch nie erlebt habe, Gott sei Dank, weil es auch noch nie so einen schweren Sturz gab”, erklärte Pointner.

Top: Morgenstern und Schlierenzauer

Dazu befragt, ob ein Top-Star wie Schlierenzauer unter der großen Aufmerksamkeit auch der Medien für die Geschichte Morgensterns nicht leide, erklärte Pointner: “Er kann sich die Aufmerksamkeit holen, in dem er gescheit runterkracht.” Und meinte damit natürlich weit hinunterspringt.

Status-Spiele habe es ihm Team immer gegeben. Vor allem zwischen Morgenstern und Schlierenzauer. “Es war immer lässig in der Mannschaft und jeder hat sich immer wohl gefühlt. Es hat auch Momente gegeben, wo es gekracht hat”, behauptete der gebürtige Oberösterreicher, der schon fast sein ganzes Leben in Tirol lebt.

“Man möchte auch im Team der Beste sein”

“Wenn ich zurückdenke, was es für eine Arbeit war, als sie Erster, Zweiter geworden sind. Der Zweite hat sich überhaupt nicht mehr freuen können, nur weil ein anderer vor ihm war”, erinnert sich Pointner und versteht das auch bis zu einem gewissen Grad. “Wenn man 10, 20, 30 Springen gewonnen hat, möchte man im Team auch der Beste sein.” Er selbst sieht nun viel mehr Gelassenheit im Team. “Und eine Frische, die mir unheimlich Spaß macht und man gelöst arbeiten kann.”

Die wahre Challenge als Team-Leader sieht Pointner darin, “dass jeder am gleichen Strang zieht.” Durch die Zugänge der Jungen habe sich alles ein bisschen durchgemischt.

Pointner bezeichnet den Team-Ältesten und dreifachen Olympiasieger Morgenstern gern als “Herz der Mannschaft”. “Weil ich mit ihm alles miterlebt habe. Weil ich ihn schon am längsten kenne und am meisten mit ihm erlebt habe. Das heißt nicht, dass die anderen weniger wert sind.”

Alle weiteren Infos über Olympia finden Sie hier.

(apa/red)

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