AA

Skandal im Fall der toten Rucksacktouristen

&copy Bilderbox
&copy Bilderbox
Schwere Vorwürfe gegen die Polizei gibt es im Fall der ermordeten Österreicher in Bolivien. Ein Beamter soll den Bandenboss per Telefon vor einer drohenden Verhaftung gewarnt haben.

Am Tag des Begräbnisses der beiden in Bolivien entführten und ermordeten Rucksacktouristen Katharina Koller (25) und Peter Kirsten Rabitsch (28) belasten Medienberichte einen Beamten der Policia Tecnica Judicial (PTJ) schwer. Ihm wird Kollaboration mit dem Hauptverdächtigen Ramiro Milan vorgeworfen.

Laut der Zeitung „La Razon”, die sich auf Staatsanwalt Sergio Cespedes und den bolivianischen Polizeichef, Edgar Escobar, beruft, soll die namentlich nicht genannte Person zwischen 26. Jänner und 17. Februar vier Mal Telefonkontakt mit Ramiro Milan Fernandez alias Freddy Delgadillo gehabt haben.

Dies hätten Analysen von Milans Telefongesprächen ergeben. Der verdächtige Beamte sei vom Dienst suspendiert worden, gegen ihn werde ermittelt. „Die Tatsache, dass ein Polizist in Kontakt mit einem identifizierten Verbrecher steht und dies nicht seinen Vorgesetzten mitteilt, ist völlig irregulär und schwerwiegend”, sagte Cespedes, der überdies bekannt gab, dass sich die beiden gegenseitig angerufen haben.

Der Verbrecher sei offenkundig über die Ermittlungen auf dem Laufenden gehalten worden und habe sich so seiner Verhaftung immer perfekt entziehen können, vermutet der Staatsanwalt. Milans Bande habe etwa von Untersuchungen in Boliviens Hauptstadt Sucre gewusst. Milan ist nach wie vor flüchtig.

Laut Angaben eines hohen Polizeioffiziers von La Paz ist er den Behörden in der Vergangenheit aber bereits fünf Mal ins Netz gegangen. Dabei hätten sich, so La Razon unter Berufung auf anonym bleiben wollenden Quellen, aus der PTJ, auch Kontakte mit Polizisten angebahnt, die ihn bis heute schützen würden.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Skandal im Fall der toten Rucksacktouristen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen