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Silvesterball 2015 in der Hofburg: Jahreswechsel mit Touristen-Fokus

©Andreas Tischler, HOFBURG Silvesterball
Auch in der Wiener Hofburg wurde wieder beschwingt ins neue Jahr getanzt. Insbesondere die internationalen Gäste konnten dem Silvesterball vieles abgewinnen. Dank des prachtvollen Ambientes und des bemühten Rahmenprogramms verzieh man auch gerne den einen oder anderen Schnitzer.
Eindrücke vom Silvesterball 2015

Wien ist bekanntlich eine Ballstadt, der Walzer gilt ebenso als heimisches Kulturgut wie die Sachertorte.

Kein Wunder also, dass eine Veranstaltung wie der Wiener Silvesterball insbesondere Tanzfreudigen aus dem Ausland gut besucht wird. 2.500 Gäste aus 45 Nationen sollen den Ballabend zum Jahreswechsel am Donnerstag genossen haben, heißt es von Seiten der Veranstalter.

Fokus auf internationalen Gästen

In großer Menge schickte man sich also an, in das neue Jahr zu tanzen. Apropos schick: Auch heuer galt wieder der typische Hofburg-Dresscode mit bodenlangen Kleidern und Mascherln.

Das Security-Personal verwies nicht selten auf unwirsche Weise Damen, die doch tatsächlich mehr als Knöcheln zeigten, zur hauseigenen Schneiderei, wo man sich vor Ort um preiswerte 30 Euro das Lieblingskleid kurzerhand “verlängern” lassen durfte. Wobei man da auch selektiv vorging – wurde die eine junge Dame (wohl aus Wien) mit einem Kleid etwas kürzer als Knöchellänge ohne mit der Wimper zu zucken Richtung Schneiderin geschickt, konnten etwa Damen einer chinesischen Reisegruppe mit teilweise deutlich kürzeren Cocktailkleidern bequem passieren. Durchsichtige Kleider bis hin zu den Oberschenkeln? Solange der durchsichtige Stoff bis zum Boden reicht, kein Problem. Gilt auch für die aktuell modischen Vokuhila-Kleider, die so manche Besucherin zieren. Und einen breiten Kleiderschlitz in unendlichen Höhen verzeiht man auch gerne, wenn er nur vom Parkett aus beginnt. In welcher Weise damit die Eleganz des Hauses gewahrt wird, ist fraglich.

So viel zur selektiven Etikette des Abends, die klar den Fokus auf den Wohlfühlfaktor der internationalen Gäste legte. Und kein Wunder, schließlich muss ja irgendwer die Getränkepreise von 5 Euro pro Mineralwasser auch bezahlen können.

Stimmungsvolles Programm in der Hofburg

Richtung Festsaal muss man sich, klassisch für Bälle, erstmal einen Platz erkämpfen, um überhaupt einen Blick auf die Eröffnung und weiteren Bühneneinlagen im Laufe des Abends werfen zu können. Immerhin: Am Gang hat man in weiser Voraussicht Monitore aufgestellt für all jene, die keine Lust auf Ellbogen in die Rippen haben.

Und das Programm ist nichtsdestotrotz sehenswert: Stars aus Operette und Musical führten durch die Eröffnung und Mitternachtseinlage. Die Sopranistinnen Anita Götz und Maya Hakvoort, sowie die Mezzosopranistin Juliette Mars und die Tenöre Paul Schweinester und Boris Eder stimmten Klängen aus der Operetten-, Musical- und Popwelt an. Die „Vereinigung Wiener Staatsopernballett“, mit deren Solisten Alice Firenze und Davide Dato, zeigten eine Ballettchoreografie von Lukas Gaudernak. Und natürlich die Debütantinnen und Debütanten der Tanzschule Elmayer, die mit tomatenroten Gestecken in den Haaren ihre (wenn auch nicht sonderlich komplizierte) Eröffnungschoreographie zum Besten gaben.

Fazit zum Silvesterball

Und so ging der Abend in den prunkvollen Sälen dahin, die allgemeine Tanzfreude war den Besuchern durchaus anzusehen. Das eigene Tanzbein zu schwingen war mitunter aber nicht so einfach: Im Festsaal herrschte durchgehend Gedränge, mehr also Fleckerl-Carée war undenkbar. Die kleineren, durchaus feineren Säle zeigten sich für Tänzer schon brauchbarer – nur hätte jemand den musizierenden Bands wohl näherbringen müssen, dass man manchmal auch langsamer spielen könnte, um die nicht immer tanzaffine Menge besser mitschwingen zu lassen.

Fazit: Der Silvesterball in der Wiener Hofburg wartet mit durchaus stimmungsvollem Ambiente und abwechslungsreichem Programm auf. In Sachen Ablauf und Feinschliff kann er sich aber noch einiges von anderen Wiener Bällen abschauen. Nichtsdestotrotz war es ein gelungener Jahreswechsel, waren sich vor allem die internationalen Gäste durchwegs einig.

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