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Shiffrin gewinnt RTL am Semmering

Shiffrin war auch am Semmering nicht zu biegen
Shiffrin war auch am Semmering nicht zu biegen ©APA
Mikaela Shiffrin aus den USA hat am Dienstag den Weltcup-Riesentorlauf der Damen auf dem Semmering für sich entschieden.
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Mikaela Shiffrin hat das erste von drei Rennen der alpinen Ski-Damen am Semmering dominiert. Die US-Amerikanerin gewann am Dienstag mit 0,78 Sekunden Vorsprung vor der Französin Tessa Worley, Dritte wurde die Italienerin Manuela Mölgg (+1,09 Sek.). Als beste Österreicherin kam Stephanie Brunner auf den 15. Platz. Anna Veith verpasste bei ihrem Comeback die Qualifikation für das Finale.

Shiffrin feierte in einem turbulenten Rennen bei teils stürmischem Wind und Schneefall ihren insgesamt 24. Weltcup-Sieg, im Riesentorlauf war es allerdings erst ihr zweiter nach Sölden 2014. Die 21-Jährige brachte ihre Halbzeit-Führung im zweiten Lauf mit der sechstbesten Zeit recht locker ins Ziel. Mölgg war zuletzt im Jänner 2011 in Zagreb als Slalom-Dritte auf dem Podest gestanden. Auf dem undankbaren vierten Platz landete Gesamtweltcup-Titelverteidigerin Lara Gut, die im entsprechenden Ranking nun 55 Punkte hinter Shiffrin liegt.

“Ich habe mich immer schwergetan im Riesentorlauf. Aber heute habe ich mich wirklich gut gefühlt”, sagte die US-Amerikanerin, die zum fünften Mal bei einem Rennen in Österreich gewann. “Ich habe nicht probiert, perfekt zu fahren, ich habe probiert, schnell zu fahren. Ich habe das erste Mal in einem Riesentorlauf an mich geglaubt.” Im Ziel sei sie dennoch über ihre Bestzeit überrascht gewesen.

Veith bei Comeback weit zurück

Veith hatte bei ihrer Rückkehr nach langer Verletzungspause nichts mit der Entscheidung zu tun. Als 49. des ersten Durchgangs fehlten ihr 3,21 Sekunden auf Shiffrin und 1,18 Sekunden für die Qualifikation. Direkt hinter der ÖSV-Besten Brunner klassierten sich im Ersatzrennen für den abgebrochenen Courchevel-RTL Ricarda Haaser und Michaela Kirchgasser auf den Plätzen 16 bzw. 17. Die Kärntnerin Katharina Truppe schied im zweiten Durchgang aus.

“Es war wichtig, wieder einmal die Erfahrung zu machen, was passiert im Rennen, wie geh’ ich damit um”, war Veith erleichtert. Richtig in Schwung sei sie nicht gekommen, weil sie ihrer Einschätzung nach schon relativ weit oben einen Stein erwischt habe. “Ich hab’ einfach kein Gefühl von Sicherheit gekriegt und hab’ deswegen auch nicht Gas geben können”, erklärte die Salzburgerin. Schmerzen habe sie während dem Rennen keine gehabt.

Brunner wusste noch nicht so recht, wie sie ihren zweiten Lauf einschätzen sollte. “Ich habe mich schon bemüht da oben, mich tief in die Hocke zu klemmen, nur es hat leider nichts genützt. Das muss ich mir am Video einmal anschauen, was ich da morgen besser machen kann”, meinte die Zillertalerin. “Es waren schon ab und zu so kleine Schnitzer dabei, und heute darf man sich da nichts erlauben.” Der Wind habe im Gegensatz zum ersten Durchgang keine Rolle mehr gespielt.

Kirchgasser vermisste “Wurschtigkeit”

Ihre arrivierte Teamkollegin Kirchgasser vermisste bei ihrer zweiten Fahrt “die letzte Wurschtigkeit”, die Schwünge voll durchzuziehen. “Das hab’ ich, glaub’ ich, nicht ganz gemacht”, meinte die Salzburgerin in einer ersten Analyse. Zudem habe sie eine Welle im Schlussteil “schlecht gemeistert”. Man müsse einfach weniger Respekt haben, sagte Kirchgasser, die zur Halbzeit noch auf Platz neun lag.

Haaser brachte erstmals seit dem Saisonstart in Sölden, wo sie 13. war, wieder ein Resultat ins Ziel. Nach Killington hatte sie ein Wadenbeinkopf-Einriss zurückgeworfen, die umliegende Muskulatur sei länger als erwartet beleidigt gewesen. “Erst seit einer Woche geht es mir wieder richtig gut”, sagte Haaser. “Im ersten Lauf war es eine solide Fahrt, jetzt war es auch oben noch recht gut, aber unten hab’ ich ein bisschen ‘gezaubert'”, befand die Tirolerin.

Mölgg war am Semmering schon 2008 als Zweite auf dem Riesentorlauf-Stockerl gestanden. “Man kommt immer gerne dort wieder hin, wo man gute Erinnerungen hat. Semmering ist ein toller Ort, wo ich schon gut gefahren bin, das passt eigentlich”, sagte die 33-Jährige, die Shiffrin über die Weihnachtstage am Kronplatz in ihrer Südtiroler Heimat beherbergte und mit der US-Amerikanerin auch trainierte. Diese Maßnahme dürfte beiden Damen gutgetan haben.

Für beängstigte Blicke sorgte im zweiten Lauf Maria Pietilä-Holmner, die gut unterwegs war, aber das vorletzte Tor rammte und sich dabei das rechte Knie verdrehte. Ob die Schwedin eine Verletzung davongetragen hat, war unmittelbar nach Ende des Rennens nicht bekannt. Im ersten Durchgang schied unter anderem die Italienerin Federica Brignone aus, ihre Landsfrau Sofia Goggia fuhr auf dem Weg zu einer neuen Bestzeit am letzten Tor vorbei.

Am Mittwoch nächster Riesentorlauf

Am Mittwoch (10.30/13.30 Uhr, live ORF eins) findet auf dem Zauberberg ein weiterer Riesentorlauf statt – das heißt, falls das Wetter mitspielt. Denn neben den starken Winden, die über den Semmering ziehen, sollen über Nacht große Mengen an Neuschnee niedergehen.

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