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Servitenkloster-Flüchtlinge wollen Protest von Bildender aus fortsetzen

Die Flüchtlinge beim Protest in der Akademie der bildenden Künste in Wien
Die Flüchtlinge beim Protest in der Akademie der bildenden Künste in Wien ©APA
Bis Mittwoch waren sie im Wiener Servitenkloster untergebracht - nun wollen die Flüchtlinge ihren Protest gegen das österreichische Asylwesen nun von der Akademie der Bildenden Künste aus fortsetzen. Das erklärten sie am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in der Aula der Universität.
Auszug am Montag?
Protest in der Akademie
Flüchtlinge in der Bildenden
Auszug aus dem Kloster
Neue Unterkunft gesucht

Weiterhin fordern die Vertreter der Gruppe sowie ein Unterstützer der Flüchtlinge am Mittwoch eine gemeinsame Unterkunft. Die angebotenen Einzelquartiere wollen sie nicht akzeptieren, betonten sie dabei erneut.

Refugees finden Uni für Protest geeignet

Die Flüchtlinge hatten zunächst die Votivkirche besetzt und zogen dann in das Servitenkloster. Aus diesem müssen sie spätestens am 30. Oktober wegen notwendiger Renovierungsarbeiten ausziehen. Am Dienstagabend sind die Refugees dann nach einer Diskussionsveranstaltung in der Akademie geblieben und haben um Schlafsäcke und Matratzen gebeten. Fürs erste wollen sie hier auch bleiben, biete sich in der Akademie doch die Möglichkeit für den öffentlichen Protest.

Laut Jakob Krameritsch, Lehrender an der Akademie und ein Unterstützer der Refugees, gebe es im Gebäude Platz für die 24 Flüchtlinge. Wichtiger sei jedoch die Möglichkeit des gemeinsamen Protestraumes. Bei der Pressekonferenz kritisierten die Sprecher mit Verweis auf Lampedusa auch die Asylpolitik der EU.

Protest in der Bildenden: Dauer unklar

Wie lange die Flüchtlinge nun in den Uni-Räumlichkeiten bleiben wollen, ist unklar. Mir Jahangir erklärte, es gebe “kein Limit”. Sie wollen weiterhin alle gemeinsam untergebracht werden, da sie Abschiebungen befürchten, wenn sie aufgeteilt werden. Auch das Angebot eines Raumes lediglich für Versammlungen lehnen sie derzeit ab: “Wir haben genug Plätze für ein Zusammentreffen, wir müssen aber zusammenleben.”

Caritas: Refugees landen nicht auf der Straße

Die Caritas Wien bekräftigte unterdessen, dass sie “keinen der Refugees unversorgt auf die Straße setzt”. Alle hätten vom Fonds Soziales Wien (FSW) einen Platz zugesichert bekommen, erklärte der Generalsekretär der Caritas Wien, Klaus Schwertner.

“Wir führen seit Wochen und Monaten Gespräche und bereiten sie auf den Auszug vor. Ich war sehr betroffen über ihre Verzweiflung und teilweise ihren schlechten psychischen Zustand.” Die monate- und teils jahrelange Ungewissheit, ob sie bleiben können oder nicht, mache “kaputt”.

Quartier-Suche für Servitenkloster-Flüchtlinge

“Wir hätten uns gewünscht, dass wir ein gemeinsames Quartier finden, wo alle Flüchtlinge weiterhin gemeinsam wohnen können.” Ein solches sei aber bis jetzt nicht gefunden worden. Die Refugees haben durch ihren Protest erstmals selbst auf ihre Anliegen im Asylbereich aufmerksam gemacht. Dies habe viele Menschen irritiert, räumte Schwertner ein.

“Verzweiflung ist kein guter Ratgeber”, meinte er sowohl in Richtung der Betroffenen als auch der Bevölkerung. Laut Schwertner könnte nun zumindest ein Versammlungsraum zur Verfügung gestellt werden. Dort würden sie zwar nicht gemeinsam wohnen, aber weiterhin für ihre Anliegen eintreten können. Ob sie dieses Angebot annehmen, entscheiden die Flüchtlinge.

Der Grundversorgungsauftrag der Caritas im Servitenkloster endet am Mittwoch. In der Akademie der Bildenden Künste sei man derzeit nicht vor Ort, so Schwertner.

(apa/red)

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