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Sepp Gallauer präsentiert neuen Bildband "Josefstadt"

©leisuregroup.at/Schedl
Fotograf Sepp Gallauer präsentierte Freitagabend seinen Bildband über die Schauspieler der Josefstadt.
Bilder der Buchpräsentation

„Nicht jeder steckt sich eine Feder in den Hintern oder lässt sich nackt auf der Toilette fotografieren”, machte Sepp Gallauer dem Mut der von ihm porträtierten Bühnenstars anlässlich der Präsentation seines Bildbandes „Josefstadt” ein Kompliment. In seinem, im echomedia buchverlag erschienenem, Kunstwerk präsentiert der Fotograf die Schauspieler des ältesten noch bespielten Theaters der Bundeshauptstadt – die Geschichte der Josefstadt reicht bis in das Jahr 1788 zurück – in durchaus außergewöhnlichen Posen und Umgebungen und erlebte dabei großteils lustige aber auch teils berührende Momente.

Promis räkeln sich vor Gallauers Linse

So war Gallauer wahrscheinlich der letzte seiner Zunft, der Schauspiel-Grande Fritz Muliar vor die Linse bekam und mit Sicherheit der Erste, vor dem Siegfried Walther mit besagter Feder im Anus nackt in der Küche posierte, Katahrina Strasser sich auf der Toilette entblößte, Erwin Steinhauer mit Prostituierten flirtete, Toni Slama sich in eine Mülltonne verkroch, Karl Markovits den Sandler mimte und Tonio Arango einfach betrunken vor der Haustüre lag. „Ich verdiene mein Brot mit Mode und Werbung, aber dieses Buch ist trotzdem kein Ausrutscher”, schumzelte Gallauer, der seine Liebe zum Theater erst als Spätberufener in der Josefstadt fand und dessen Entree bei Theaterdirektor Josef Föttinger eher ungewöhnlicher Natur war.

Theaterdirektor schätzt Gallauer

Ihn lernte er bei einem Shoot im Jahr 2006 im Kunsthistorischen Museum kennen und lichtete ihn anlässlich des Stücks „Gefährliche Liebschaften” mit einem Krokodil ab, woraus sich nicht nur eine gute Männerfreundschaft entwickelte, sondern auch die Idee zum Bildband. „Es muss ein zweites Buch über die Josefstadt geben. Es gibt so viele Künstler, die beleidigt sind, weil sie in Sepp’s Erstlingswerk über dieses Theater nicht abgebildet werden, dass sie auch schon fast zu Krokodilen werden”, schmunzelte der stolze Hausherr.

Als Theater des Aufbruchs aus Tradition wolle er die Josefstadt verstanden wissen, in dem immer die Schauspielkunst im Zentrum aller Aufführungen stehe, unterstrich Föttinger und zitierte – durchaus auch auf das Buch anspielend: „Du darfst das Publikum nicht unterschätzen!” Als eine „Herausforderung, an der ich gewachsen bin”, beschrieb Journalistin Barbara Palffy die fast zwei Jahre währende Zusammenarbeit mit Gallauer, der nie um einen Sager verlegen ist, aber auch sie traute sich einen zweiten Band des schon vor Erscheinen hoch gepriesenen Buches zu. „Ich kann mir ein Leben ohne Theater nicht mehr vorstellen”, meinte Gallauer noch, bevor er unter anderem mit Verlagschefin Ilse Helmreich, Fußball-Legende Beppo Mauhart, Herausgeber Christian W. Mucha und seiner Ekaterina, Festspiel-Intendant Günther Rhomberg, Chris Lohner, Sandra Cervik, Edi Finger jr.  und Joesi Prokopetz die Gläser hob und auf den Mut der Schauspieler und die Neuerscheinung anprostete.

Zum Bildband von Sepp Gallauer

Das Theater in der Josefstadt ist seit 1788 eine Institution in der Wiener Theaterlandschaft. 2006 übernahm Herbert Föttinger die künstlerische Leitung des Theaters – eine neue Ära brach an. Sepp Gallauer hat den Geist der neuen Josefstadt mit der Kamera eingefangen, porträtiert die Schauspieler des Ensembles mit persönlichem, privatem Bezug und bietet fotografische Dokumentationen der Produktionen. Ergänzt wird der Bildband von Gallauer durch Texte von Herbert Föttinger und Peter Turrini.

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