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Seltener Dialekt: Prozess gegen Asylwerber in Niederösterreich vertagt

Der Prozess wurde wegen Verständigungsschwierigkeiten vertagt.
Der Prozess wurde wegen Verständigungsschwierigkeiten vertagt. ©APA (Symbolbild)
Weil das Gericht keinen entsprechenden Dolmetscher auftreiben konnte, ist der Prozess gegen einen Asylwerber in Niederösterreich vertagt worden.

Wegen des Versuchs geschlechtlicher Nötigung und sexuellen Missbrauchs von Unmündigen hat sich ein junger Flüchtling am Donnerstag am Landesgericht Wiener Neustadt vor Schöffen verantworten müssen. Der Vorfall hatte sich im vergangenen Dezember in der Asylunterkunft in Traiskirchen ereignet. Die Verhandlung wurde jedoch nach kurzer Dauer wegen Verständigungsschwierigkeiten vertagt.

Der mittlerweile an einem anderen Ort untergebrachte Angeklagte soll, so der Vorwurf, seinem Opfer vom Fenster aus Orangen angeboten und es damit in sein Zimmer gelockt haben. Dort stemmte er sich – nur mit einer Unterhose bekleidet – mit dem Rücken gegen die Tür und hielt das Mädchen aus Pakistan an den Armen fest, während er es küsste. Der Versuch, die Bedrängte dazu zu zwingen, ihn anzufassen, scheiterte an ihrer Gegenwehr.

Prozess: Nächster Versuch auf Arabisch

Bereits bei der Aufnahme der persönlichen Daten des Beschuldigten zu Prozessbeginn wurde deutlich, was der Kurdisch-Dolmetscher dann bestätigte: Der Angeklagte verstehe ihn offenbar nur sehr schwer. Ein Dolmetscher in dem von dem Jugendlichen gewünschten bestimmten Sorani-Dialekt war aber seitens des Gerichts nicht ausfindig zu machen.

Da der Iraker, Jahrgang 2001, acht Jahre Schulbildung angab und daher auch Arabisch gelernt hatte, verfügte der Richter, dass die Anklageschrift nun ins Arabische übersetzt und ein Arabisch-Dolmetscher bestellt werden soll. Ein neuer Verhandlungstermin wurde noch nicht festgesetzt.

(APA, Red.)

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