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Sebatian Kurz zitiert türkischen Botschafter in Wien ins Außenministerium

Sebastian Kurz reagiert auf die Ausrufung des Ausnahmezustands in der Türkei.
Sebastian Kurz reagiert auf die Ausrufung des Ausnahmezustands in der Türkei. ©AFP/Robert Atanasovski
Nachdem der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan weitere Verhaftungen angekündigt und den Ausnahmezustand ausgerufen hat, bittet Österreichs Außenminister Sebastian Kurz den türkischen Botschafter in Wien zum Rapport.
Ausnahmezustand in der Türkei

Nach der Verhaftungs- und Suspendierungswelle in der Türkei und den Demonstrationen gegen den Putschversuch in Österreich hat Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) angekündigt, den türkischen Botschafter in Wien, Hasan Gögüs, am Donnerstag ins Außenministerium zu zitieren. Er wolle “abklären, in welche Richtung sich die Türkei weiterentwickelt”, erklärte Kurz im Ö1-Morgenjournal.

Zudem habe er Hinweise darauf, dass die Demonstranten, die noch in der Putschnacht von Freitag auf Samstag sowie am Samstagnachmittag in Wien beziehungsweise Vorarlberg auf die Straße gegangen sind, dazu “direkt aus der Türkei aufgefordert” wurden. Das sei “absolut unhaltbar, dagegen wollen wir protestieren”, begründete der Außenminister. Bei den Protesten in Wien kam es auch zu Vandalismus gegen ein kurdisches Restaurant.

“Kein Freibrief”: Kurz-Kritik an Erdogan-Politik

Viele Entwicklungen in der Türkei in den vergangenen Tagen seien “inakzeptabel”, betonte Kurz. So könne er beispielsweise die “massiven Eingriffe” in die Justiz “absolut nicht nachvollziehen”. Zwar müsse der gescheiterte Putschversuch verurteilt werden, dies solle aber “kein Freibrief” sein, wiederholte Kurz seine Kritik. Er äußerte einmal mehr seine Sorge, dass die Türkei “immer autoritärere Züge” zeige.

Die EU müsse nun jedenfalls zu ihren Grundwerten stehen und Klarheit beweisen, wenn es “Fehlentwicklungen” wie in der Türkei gibt. Als Druckmittel neben dem EU-Beitritt beziehungsweise Verhandlungen diesbezüglich nannte Kurz die finanziellen EU-Fördermittel für Ankara, aber auch “verbalen” Druck. Präsident Recep Tayyip Erdogan habe in der Vergangenheit immer wieder auf harte Kritik reagiert.

(APA, Red.)

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