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Schwuler Chinese verklagt Rot-Kreuz-Einrichtung in Peking

Ein Chinese hat Klage gegen das Rote Kreuz in Peking eingereicht, nachdem dieses ihn wegen seiner Homosexualität kein Blut spenden lassen wollte.

Wie die staatliche Zeitung “China Daily” am Donnerstag berichtete, gab der Mann Anfang Juni vor der Blutspende auf einem Fragebogen an, schwul zu sein. Das Rot-Kreuz-Zentrum in der chinesischen Hauptstadt habe ihn daraufhin nicht als Spender angenommen. Der Betroffene, der als Journalist unter dem Pseudonym Wang Zizheng tätig ist, fühle sich diskriminiert und habe deshalb Klage gegen die Blutspende-Einrichtung eingereicht.

Sollte das Gericht Wangs Klage annehmen, würde dies dem Bericht zufolge zum landesweit ersten Prozess wegen Diskriminierung von Homosexuellen führen. Wang fordert vom Roten Kreuz in Peking eine öffentliche Entschuldigung und die Aufnahme in die Spenderkartei.

Laut Gesundheitsministerium dürfen in China Homosexuelle und Menschen “mit mehreren Sexpartnern” kein Blut spenden. Trotz einer leichten gesellschaftlichen Öffnung ist Homosexualität vielerorts in China immer noch ein Tabu-Thema. Erst seit 1997 steht gleichgeschlechtliche Sexualität in der Volksrepublik nicht mehr unter Strafe, bis 2001 galt sie gleichwohl als Geisteskrankheit. Immer noch müssen Schwule und Lesben Ausgrenzung fürchten. Experten zufolge leben in China schätzungsweise 30 Millionen Schwule und Lesben, das wären rund zwei Prozent der Bevölkerung. Die tatsächliche Zahl könnte jedoch weitaus höher liegen.

Auch in Österreich werden Schwule auf Grundlage der Beantwortung der Frage “Hatten Sie als Mann Sex mit einem anderen Mann?” vom Roten Kreuz von der Blutspende ausgeschlossen. Dies wird mit einem erhöhten Risiko für Krankheiten begründet.

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