Ein Hund der Diensthundeeinheit führte zu Mittag vor, wie schnell er Marihuana im Gestrüpp aufspüren kann, während das rund eine Million teure Polizeiboot seine Kreise zog. Die “Zahnräder” sind aber vor allem mit der Bewusstseinsbildung der Besucher des Freizeitareals beschäftigt. Bis zu 190.000 Menschen sind laut MA 45 – Wiener Gewässer an schönen Tagen hier anzutreffen. “Liegen gelassener Mist, Hunde ohne Leine und Zelten”, nannte Gerald Loew, der Chef der Magistratsabteilung, als die drei größten Probleme.
Polizei auf der Wiener Donauinsel
Die Arbeit für die Exekutive gestaltet sich auf der vor mehr als 40 Jahren errichteten künstlichen Insel ein wenig anders als in der Stadt. So seien es vermehrt “zwischenmenschliche Probleme” die hier auftreten, sagte Polizeisprecherin Barbara Riehs, wie etwa eskalierende “Grillgeschichten”, wo man vermittelnd eingreifen muss. Bei zwei frei verfügbaren Grillzonen und 15 ausgestatteten Holzkohle-Grillplätzen, die vorher reserviert werden müssen, gibt es ausreichend Potenzial für derlei Streitigkeiten.
“Hot Spots” werden analysiert
Vier Polizeiinspektionen sind für den Bereich inklusive dem Nationalpark-Teil Lobau in dem Gebiet unterwegs. Ihr Streifendienst wird von den Kontrollrunden der mobilen Insel-Teams der MA 45 auf der Donauinsel unterstützt, die täglich bis zu 100 Kilometer zurücklegen. Die gemeinsamen Beobachtungen liefern dann Informationen, wo sich etwaige “Hot Spots” befinden, die dann vor Schwerpunktaktionen und Planquadraten analysiert und in Angriff genommen werden.
Wiener Linien schlossen sich der Schwerpunktkontrolle an
Zusätzlich war am Freitag um 14.00 Uhr auch eine Schwarzfahrerkontrolle bei der U1-Station vorgesehen. Die Wiener Linien bekamen dabei Unterstützung von rund zwanzig Polizeischülern. Neben der Kontrolle ortspolizeilichen Vorschriften werden von der Exekutive natürlich Straftaten, aber auch Bagatelldelikte geahndet, Einbrüche, Sachbeschädigungen oder Lärmdelikte bei den Lokalmeilen. “Die Delikte sind eher nachtlastig und oft auch alkoholbedingt”, so Kopic. Die Einhaltung von Jugendschutzbestimmungen wird während der Dauer der am Donnerstag begonnenen Fußball-WM verstärkt bei Public-Viewings kontrolliert.
“Bei der Suchtmittelprävention liegt der Schwerpunkt im Auffinden von Depots im Gebüsch oder unwegsamen Gelände”, so der Chefinspektor, der den Sicherheitstag, der seit 2010 jährlich durchgeführt wird, koordiniert. Vier Festnahmen wegen Suchtgiftdelikten waren dann gegen 15.30 Uhr die erste Bilanz, so Polizeisprecherin Riehs zu dem noch bis 2.00 Uhr laufenden Aktionstag. (APA)