Aufgewendet werden die Mittel etwa für Schulveranstaltungen, Schreibwaren und Materialien, Beiträge für Elternverein, Klassenkassa und Kopien sowie Selbstbehalte, Nachhilfe und EDV-Anschaffungen.
Für die Studie führten 1.300 Familien mit 2.100 Kindern in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland, Salzburg und Tirol von Juli 2015 bis Juni 2016 Buch über ihre schulbezogenen Ausgaben. Diese sollten in die neun Kategorien Schreibwaren und Materialien allgemein bzw. fachspezifisch, Bekleidung und Schuhe (z.B. Hausschuhe, Turnkleidung, Werkstättenkleidung), Bücher und Medien, Computer/Tablet/EDV, Schulveranstaltungen, sonstige Beiträge und Selbstbehalte (Elternverein, Klassenkassa, Spindbeitrag, Kopiergeld, Schülerfreifahrt etc.), Nachhilfe während des Schuljahrs und Sonstiges (Spenden, Lehrergeschenke etc.) eingeordnet werden.
Kosten für den Schulbesuch
Nicht verzeichnet (weil extra abgefragt) werden durften die Kosten für den Besuch einer Privatschule bzw. einer Nachmittagsbetreuung oder eines Internats sowie für Freizeitaktivitäten wie etwa die Maturareise. Auch Kosten für Ferienbetreuung wurden nicht erhoben.
Größter Kostenpunkt waren die Schulveranstaltungen mit 283 Euro – allein auf die mehrtägigen wie Skikurse, Sport- oder Sprachwochen entfielen 236 Euro. An zweiter Stelle liegen die Kosten für die Schreibwaren und Materialien (allgemein und fachspezifisch zusammengerechnet) mit 148 Euro, gefolgt von den sonstigen Beiträgen und Selbstbehalten (112 Euro), Bekleidung und Schuhen (94 Euro) sowie Nachhilfe (92 Euro)
Was Eltern zahlen müssen, schwankt je nach Schultyp
Je nach Schultyp schwanken die Ausgaben aber stark: Am geringsten sind sie in der Volksschule, wo nur selten Nachhilfe und nur wenige mehrtägige Schulveranstaltungen anfallen, mit 522 Euro. Die Neue Mittelschule liegt mit 833 Euro in etwa im Schnitt, die AHS-Unterstufen kommen auf 969 Euro, die berufsbildenden Schulen auf 1.176 und die AHS-Oberstufen auf 1.299 Euro.
Die von den Eltern eingeforderten Beiträge seien nicht immer gerechtfertigt, kritisierte AK-Präsident Rudi Kaske “Kostenexzesse”: Beiträge für den Spind, für Kopien von Unterrichtsmaterialien bzw. für Werkmaterialien dürften nicht verlangt werden. “Der Wildwuchs sogenannter sonstiger Kosten muss überprüft werden, sonst wird die öffentliche Schule immer stärker in Richtung Privatschule gedrängt.”
AK fordert Erhöhung der Schulbeihilfen
Das sei auch ein Aufruf an die Elternvereine zum Aktivwerden, so Kaske. “Schulpartnerschaft heißt nicht: Die Schule legt fest.” Dass sich dieses Engagement auszahle, habe man zuletzt bei den Schulspinden gesehen: Hier habe Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) nach langen Protesten der Eltern zuletzt klargestellt, dass es nicht deren Aufgabe sei, dafür zu bezahlen.
Weitere Forderungen der AK: Eine Erhöhung der Schulbeihilfen sowie deren Auszahlung bereits ab der neunten (derzeit zehnten) Schulstufe sowie ein Aus für die Verrechnung von Betreuungskosten während der Anwesenheitspflicht in den Ganztagsschulen (8.00 bis 16.00 Uhr). Außerdem müsse besser über die bestehenden Beihilfemöglichkeiten aufgeklärt werden.
(APA)