Mit der sogenannten “Digi4School”-Initiative wolle man nicht die Ablöse von Schulbüchern in ihrer herkömmlichen Form einleiten, betonte die für den Familienlastenausgleichsfonds (FLAF), aus dem die Schulbuchaktion jährlich mit mehr als 100 Mio. Euro gespeist wird, verantwortliche Familienministerin. Einsparungspotenzial bringe die Initiative daher nicht mit sich. Es handle sich vielmehr um einen “logischen Schritt” in Richtung digitaler Unterrichtsgestaltung.
Um das neue Angebot Schülern, Eltern, Lehrern und vor allem den Schulbuchbeauftragten an höheren Schulen näher zu bringen, verschickt das Bildungsministerium in den nächsten Wochen Informationsbriefe über die mit einigen Zusatzfunktionen versehenen E-Books. Schüler können in der digitalen Ausgabe etwa Lesezeichen setzen oder Kommentare einfügen. Die Lehrerausgaben beinhalten etwa Lösungsschlüssel oder zusätzliche Audio-Dokumente. Im Schuljahr 2017/18 werde es voraussichtlich schon sogenannte “E-Books+” mit multimedialen Elementen, interaktiven Feedbacktools oder Zeichenfunktionen geben, erklärte Heinisch-Hosek.
Die Bildungsministerin schätzt, dass das neue digitale Zusatzangebot “unglaublich motivierend” wirken kann. Lehrer könnten damit den Unterricht individueller zu gestalten. Schülern böten sich neue Möglichkeiten, um selbst zu recherchieren und digitale Kompetenzen zu erlangen.
An vielen Oberstufen-Klassen gebe es durchaus bereits die nötige Hardware, um die E-Books im Unterricht zu verwenden. Ihrer Einschätzung nach brauche es für einen sinnvollen Einsatz auch nicht unbedingt ein Tablet pro Schüler, so die Ministerin. Durch die Möglichkeit, mit den elektronischen Büchern zuhause auch unabhängig von einem Internetanschluss zu arbeiten, habe man sichergestellt, dass alle die gleichen Möglichkeiten zur Nutzung haben.