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Schubhäftling bei Brand in Zelle schwer verletzt

Bei einem Brand in einer Zelle im Polizeianhaltezentrum am Hernalser Gürtel in Wien-Josefstadt ist in der Nacht auf Sonntag ein 17-jähriger Insasse schwer verletzt worden. Der Zustand des Marokkaners, der Verbrennungen und eine Rauchgasvergiftung erlitt, stabilisierte sich inzwischen.  

Vielmehr dürfte es sich um Brandstiftung oder um einen Unfall gehandelt haben, sagte Peter Goldgruber, Leiter der sicherheits- und verkehrspolizeilichen Abteilung der Wiener Polizei bei einer Pressekonferenz. So ist es möglich, dass der Insasse das Feuer selbst gelegt hat oder mit einer Zigarette eingeschlafen ist. Als Brandherd gilt eine Matratze. Der Schubhäftling befand sich allein in der Zelle, Zeugen für den Vorfall gibt es deshalb nicht. Gewissheit über die Brandursache werde man frühestens in zehn Tagen haben, erst dann könne der 17-Jährige vernommen werden, sagte Goldgruber.

Das Feuer brach kurz vor Mitternacht aus. Die Insassen aus den Nachbarzellen alarmierten die Beamten über die Rufanlagen, weil der Rauch zu ihnen eindrang. Mitarbeiter des Polizeianhaltezentrums bargen den 17-Jährigen aus dem brennenden Raum. Ein Beamter erlitt eine Rauchgasvergiftung, konnte aber bereits wieder in häusliche Pflege entlassen werden. Die Feuerwehr mit 60 Mann löschte schließlich die Flammen. Die elf Schubhäftlinge aus den Nachbarzellen trugen keine Verletzungen davon.

Der junge Nordafrikaner befand sich seit 14. Dezember in Haft, zweieinhalb Monate zuvor war er illegal nach Österreich gekommen. Der 17-Jährige hat als unauffällig gegolten. Deshalb sei ihm das Rauchen in der Zelle erlaubt gewesen. Ansonsten hätte er nur unter kontrollierten Bedingungen in Sicherheitsverwahrung eine Zigarette anzünden dürfen, sagte Goldgruber.

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