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"Schnee von gestern" in der Nationalbibliothek

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Plakate zum Thema Wintertourismus in Österreich sind ab Freitag bis 30. April im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek zu sehen - ein Buch zu der Ausstellung ist ebenfalls erschienen.

Aus den reichen Beständen der Flugblätter-, Plakate- und Exlibris-Sammlung werden mehr als 90 Plakate zu Wintertourismus, Wintersportveranstaltungen, Wintersportbekleidung und -ausrüstung sowie Winterfilmplakate etwa aus dem Zeitraum von 1910 bis 1970 präsentiert. Dabei sind bedeutende österreichische Künstler und Gebrauchsgrafiker wie Johannes Troyer, Oswald Haller, Arthur Zelger oder Alfons Walde vertreten.

Die Schau rekonstruiert zugleich das Selbstbild Österreichs, mit dem um die Gunst der in- und ausländischen Gäste geworben wurde. Die Plakate reflektieren die historische Entwicklung und zunehmende Bedeutung des österreichischen Fremdenverkehrs in der Wintersaison, der erst um 1900 und damit wesentlich später als die Einführung der „Sommerfrische“ einsetzte, nach der Erschließung der Alpen durch die Entwicklung des Eisenbahnnetzes und durch den Aufbau entsprechender Strukturen durch alpine Vereine.


Werbung für Wintertourismus erst in den 20er-Jahren

Eine gesamtösterreichische Bewerbung des Wintertourismus setzte erst in den späten zwanziger Jahren ein. Ab 1933 wurden von staatlicher Seite jährlich Winterplakate bei renommierten heimischen Grafikern in Auftrag gegeben. Um 1970 begann der Siegeszug des Fotoplakates und damit der Niedergang der zeichnerisch entworfenen Affichen.

Eine längere Tradition als die gesamtstaatliche Fremdenverkehrswerbung hat die Bewerbung des Tourismus durch Kurverwaltungen, Länder, Gemeinden und Regionen. Ab etwa 1900 wurden Tourismusplakate für die ersten so genannten „Wintersportplätze“ entworfen. In den dreißiger Jahren begann man, Wintersportveranstaltungen professionell zu organisieren und die „Events“ mit Plakaten systematisch zu bewerben.


Nach dem Ersten Weltkrieg entstand das Genre „Bergfilm“

Arnold Fancks legendärer Streifen „Sonne über dem Arlberg“ (1931) mit dem frühen österreichischen Skistar Hannes Schneider brachte wichtige Impulse für den Wintertourismus am Arlberg. Die Filmposter der fünfziger Jahre sind ein Abgesang auf das erfolgreiche Genre der Vorkriegszeit. Abgelöst wurde der Bergfilm durch den Heimatfilm, der ebenfalls die winterliche Gebirgslandschaft gerne als Kulisse nutzte.

Begleitend zur Schau ist ein Buch (Verlag Holzhausen, 19,90 Euro, im Buchhandel in Hardcover-Version) erschienen, das Texte namhafter AutorInnen zum Wintertourismus in Österreich, zur Geschichte des Österreichischen Verkehrsbureaus und der Österreichischen Fremdenverkehrswerbung, zum Motivschatz der österreichischen Tourismuswerbung auf Plakaten und Prospekten, zur Entwicklung der Wintersportbekleidung und zum Bergfilm versammelt. Die Plakate sind darin ganzseitig abgebildet und durch Künstlerbiographien ergänzt.

Link: www.oenb.at

Redaktion: Birgit Stadtthaler

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