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Schikander wird umgebaut

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Eines der ältesten Programmkinos in Wien bekommt ein neues Gesicht: Das Schikaneder, Mischung aus Kino und Underground-Lokal im vierten Bezirk, „stellt sich mit dem Projekt ’Future Cinema’ seiner eigenen Zukunft“, teilte heute Programm- und PR-Chef Raimund Liebert mit.

Für eine Ausrichtung auf neue Spielformen bekam das Kino rund 100.000 Euro Förderung von departure, der für Creative-Industries zuständigen Fördergesellschaft der Stadt Wien, zugesprochen, dafür wird auch ein umfangreicher Umbau notwendig. Bis spätestens Mitte 2007 soll das komplette „Facelifting“ fertig sein.

Prinzipiell soll das Schikaneder seine bisherige Atmosphäre nicht verlieren, architektonisch sind jedoch durchaus einige Neuerungen geplant. Durch eine Verlegung der Toiletten in den Bereich zwischen Kino und Lokal soll eine stärkere akustische Trennung erfolgen, um im Kino nicht weiterhin von den DJs mitbeschallt zu werden. Der hinterste Bar-Bereich, wo sich derzeit die Toiletten befinden, wird zu einem zweiten Veranstaltungsraum umfunktioniert, der sowohl für das Lokal als auch für diverse Events bzw. Film- und Videoprojektionen nutzbar sein wird.

Der Kinosaal selbst bekommt den Schilderungen zufolge einen recht futuristischen Touch. „Die Leinwand wird gleichzeitig auch als Außenwand des Kinos fungieren“, so Liebert, „wodurch es möglich sein wird, die Projektionen auch von der anderen Seite wahrzunehmen.“ Auch die Fenster werden größer und weiter, es findet eine “Öffnung nach außen“ statt. So könne man die kulturelle Bespielung des Schikaneder auch von der Straße aus mitbekommen. Gleichzeitig soll der Kinosaal aber auch flexibel als Teil des Lokals verwendet werden können.

Liebert betonte, dass es sich bei diesen Angaben noch um Planungen handelt, die nicht zuletzt von der Finanzierung abhängig seien. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen demnach 620.000 Euro, die Finanzierung sei noch nicht restlos geklärt. Ab 15. Mai soll jedoch bereits eine veränderte Homepage das neue Konzept ankündigen – und auch die Kino-Programmierung wird bereits nach und nach auf die neuen Anforderungen des transdisziplinär angelegten „Future Cinema“ umgestellt.

Ab Freitag, den 28. April beginnt das Schikaneder mit dem ersten von vier Terminen des so genannten „Non-Stop-Cinema“ und probt damit nach eigenen Angaben bei freiem Eintritt und fluktuierendem Publikumswechsel „den Film-Wahnsinn“: Die jeweils mehrstündige Veranstaltung kombiniert Kult-Filme (diesmal „Bad Taste“ von Peter Jackson) mit zeitgenössischer Film- und Medienkunst aus Österreich (diesmal u.a. die Experimentalfilm-Reihe „Bohrprotokolle“ von Cornelius Burkert und Kristine Tornquist). Die Reihenfolge der einzelnen Programmpunkte wird im Vorfeld per E-Mail-Voting festgelegt.

Am Wochenende des 6. und 7. Mai stellen laut Liebert die „Destroy America“-Musikvideos eine klassische „Future Cinema“-Programmierung dar. Der US-Künstler Nick Hallett präsentiert seine Art-Rock-Videos als eigene Kunstform, parallel dazu gebe es die passende DJ-Line und die Möglichkeit, mit dem Kurator zu sprechen. Ähnliches ist mit dem Offenen Fernsehsender OKTO geplant, wo die Möglichkeiten von Kino, Fernsehen und Diskussion verknüpft werden sollen.

Kinoprogramm: Das spielts im Schikaneder

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