AA

Sammeln als Selbstentwurf

v.li. Nyberg Chromy, Stiegholzer, Grabher, Blum-Satler, Dornig, Adlassnigg, Gmeiner stellen aus.
v.li. Nyberg Chromy, Stiegholzer, Grabher, Blum-Satler, Dornig, Adlassnigg, Gmeiner stellen aus. ©Hronek

Vorarlberger Künstler setzen sich in der Artenne Nenzing mit Aspekten des Sammelns auseinander.

(amp) Artenne – Leiter Helmut Schlatter sieht als Obmann der Vereinigung „Kulturgütersammlung Walgau” verschiedenste Aspekte des Sammelns und Sortierens. So hat er in Kooperation mit „Kunst Vorarlberg” und dessen Kurator Roland Adlassnigg sechs Vorarlberger Kunstschaffende zum Thema „Sammeln als Selbstentwurf. Visuelle Biografien” zu einer gemeinsamen Ausstellung in seine Artenne nach Nenzing eingeladen. „Wir sind inzwischen EU-reif und dürfen uns über eine Co-Finanzierung aus dem Leader-Projekt-Topf freuen”, verkündet Schlatter bei der Vernissage über internationale Anerkennung der Artenne-Arbeit. Diese EU Förderung mit Landesbeteiligung erhält der Verein Kulturgütersammlung Walgau, die Artenne erhielt diese Förderung in den Jahren 2008-2010.Im Rahmen der Ausstellung zeigt die gebürtige Wienerin Franziska Stiegholzer mit ihrem Beitrag „spritz-technik” medizinische Utensilien aus Spritzen, Kupplung und Schlauch, die für sie eine überlebenswichtige Aufgabe hatten. Im skulpturalen Objekt hat Stiegholzer die einzelnen Sammelobjekte mit Draht verbunden und damit ihre ursprüngliche Funktion enthoben. Das de-funktionalisierte medizinische Instrumentarium verweist nun symbolhalft auf den „seidenen” Faden, an dem Leben und Tod oft hängen.

Nadeln und Skalpelle

Der Lustenauer Markus Grabher ist in seinem „Brotjob” Zahntechniker und hat mit Nadeln, Skalpellen und Drähten zu tun. Dabei kommt es öfters auch zu Verletzungen, bei denen er das Blut zu „Blutbildern” verarbeitet. Kurt Dornig rekonstruiert anhand von Eintrittskarten, die er wie Insekten in Vitrinen und Objektrahmen aufspießt, seine Reisetätigkeit als Bestandteil seines Lebens. Dabei findet sich eine Liftkarte für den Zuckerhut in Rio ebenso wie eine Konzertkarte für Bob Dylan. Eine Art visuelle Biografie. Für Harald Gmeiner sind alle Menschen auf ihre Art Sammler. Mittels Video stellt er Sammelgüter vom „gespeicherten” Wort bis zum im Sand vergänglichen Fußabdruck dar.

Schwemmholz aus Bodensee und Rhein

Die Papier und Objektkünstlerin Cornelia Blum – Satler wohnt am Bodensee und stieß dabei bei ihren Spaziergängen am Ufer auf verschiedene Schwemmhölzer, deren Formen sie faszinieren. In der Schlichtheit der Formen zeigen sich interessante Gesichtspunkte für den Betrachter. Die aus Dänemark stammende Britt Nyberg Chromy versucht anhand von „Gesammeltem” eine Annäherung an die Biografie einer 93-Jährigen. „In den neun Lebensjahrzehnten hat sich ein enormer Schatz an „Schwemmgütern des Lebens” angesammelt”, sagt die Künstlerin, die verschiedene Teile davon installativ assembliert.

Öffnungszeiten bis 7. Juli jeweils Mittwoch, Freitag und Sonntag von 17 bis 19 Uhr.

  • VIENNA.AT
  • Gemeinde
  • Sammeln als Selbstentwurf
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen