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Salzburg-Hoffnung Lazaro drängt nicht auf Auslands-Transfer

Lazaro erzielte in Zagreb das 1:0 per Kopf
Lazaro erzielte in Zagreb das 1:0 per Kopf
Er gilt seit Jahren als eine der größten österreichischen Fußball-Hoffnungen. In den vergangenen Monaten ist Valentino Lazaro den hohen Erwartungen gerecht geworden. Der 20-Jährige hat sich bei Meister Red Bull Salzburg einen Fixplatz erkämpft. Am Donnerstag darf er auch bei der Bekanntgabe des ersten ÖFB-Teamkaders nach der EM in Frankreich mit einer Einberufung rechnen.
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Der Großteil des Nationalteams wird von Legionären gebildet. Einen baldigen Auslands-Transfer hält Lazaro aber nicht für notwendig, um sich dort festzusetzen. “Wenn Marcel Koller einen Spieler hat, von dem er überzeugt ist, dann ist es egal, bei welchem Verein er spielt”, meinte der Mittelfeldspieler im APA-Gespräch. “Daher sehe ich mich nicht gezwungen, bald ins Ausland zu wechseln.”

“Ich fühle mich hier sehr wohl”

Seinen Vertrag in Salzburg hatte Lazaro erst vor eineinhalb Jahren bis Sommer 2019 verlängert. “Ich fühle mich hier sehr wohl”, betonte Lazaro. Der Club habe trotz der zahlreichen Verletzungen, die ihn in seiner jungen Karriere bereits zurückgeworfen haben, immer auf ihn gesetzt. “Irgendwann kommen sicher Überlegungen wegen dem Ausland, aber jetzt bin ich voll auf Red Bull Salzburg fokussiert.”

Perpektive im Nationalteam

Seit Jahresbeginn hat sich Lazaro auch für Teamchef Koller wieder interessant gemacht. Schon vor der EM stand er im erweiterten Kader, musste vor dem Turnier aber – wie im Vorfeld abgesprochen – als einziger Spieler die Heimreise antreten. Über die Einberufung habe er sich “richtig gefreut”, sagte Lazaro. “Es hat mir gezeigt, dass er auf mich geschaut hat Ende der vergangenen Saison. Er wollte mich dabei haben, weil ich ein Zukunftsspieler sein kann.”

Bereits als 18-Jährigen hatte ihn Koller erstmals ins A-Team geholt. Seine vier bisherigen Länderspiele absolvierte Lazaro allesamt 2014, das jüngste in der Anfangsphase der erfolgreichen EM-Qualifikation gegen Montenegro (1:0). Lazaros Trumpf könnte sein Vielseitigkeit sein. Groß geworden ist er beim GAK, in der Salzburg-Akademie und in diversen ÖFB-Nachwuchsauswahlen als zentraler Mittelfeldspieler. “Erst als Profi hat sich meine Position nach außen verlagert.”

Variabler Lazaro

Im ÖFB-Team könnte Lazaro mangels Alternativen sogar als Rechtsverteidiger zum Einsatz kommen. Unter Trainer Adi Hütter hatte er diese Rolle in Salzburg phasenweise bereits 2014 bekleidet. “Ich habe auch mit Marcel Koller schon darüber geredet. Ich kann mir das schon vorstellen”, sagte Lazaro. “Für mich ist das Wichtigste, dass ich Spielzeit bekomme und der Mannschaft helfen kann. Von wo aus, das ist nicht so wichtig.”

Auch von einer Etappe weiter hinten könnte Lazaro seine Offensivqualitäten ausspielen. Auf eine Lieblingsposition wollte er sich nicht festlegen. “Es ist schwer, Zentrum zu sagen, weil ich es schon so lange nicht mehr gespielt habe. In unserem System in Salzburg ist es derzeit der Flügel, weil ich es gewöhnt bin und da viel einbringen kann. Aber jeder Trainer ist froh, wenn er einen Spieler hat, der viele Positionen spielen kann.”

Lob für Coach Oscar

Von Salzburg-Coach Oscar Garcia, seit Dezember 2015 im Amt, habe er bisher sehr profitiert. “Er redet viel mit mir und ich habe eine klare Vorstellung, was er von mir erwartet”, erklärte Lazaro. “Zudem gibt er mir Vertrauen und sieht Potenzial in mir.” Kein Offensivspieler außer Dauerbrenner Valon Berisha hat in dieser Saison unter Oscar bisher mehr Minuten absolviert.

“Diese körperliche Fitness erreicht man nur, wenn man gut auf seinen Körper schaut”, sagte Lazaro. Diesbezüglich habe er besonders in den schwierigen Phasen nach seinen Verletzungen viel dazugelernt. Zwei Mittelfußbrüche, einen Sehnenriss im Oberschenkel oder Bänderrisse im Sprunggelenk hat der Youngster bereits hinter sich – ein Mitgrund, warum er die hohen Erwartungen erst jetzt erfüllt.

“Echo mit mir war immer kritisch”

Mit 16 Jahren hatte Lazaro in der Bundesliga debütiert, mit 18 im Nationalteam. “Die Leute dachten vielleicht, er stagniert oder ist mit dem Kopf nicht bei der Sache”, meinte das ÖFB-Talent. Das sei aber auch seinem körperlichen Zustand geschuldet gewesen. “Das Echo mit mir war immer kritisch. Ich bin aber der Erste, der sich selbst kritisiert. Ich suche immer nach Lösungen.”

Derzeit ist er zufrieden. “Ich bin auf einem guten Weg in meiner Karriere”, meinte Lazaro. Über die ÖFB-Nominierung will er sich keine Gedanken machen. “Es entscheidet ohnehin der Teamchef, wen er mitnimmt.” Eine WM-Teilnahme 2018 in Russland wäre nach der Champions League aber ein weiterer Traum. “Wir waren jetzt bei einer Endrunde. Es ist das große Ziel, das wieder zu schaffen. Wir haben in der letzten Quali gesehen, dass wir das Potenzial haben.”

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