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Rudolf Taschner: Sebastian Kurz präsentiert den nächsten ÖVP-Quereinsteiger

ÖVP-Chef Sebastian Kurz mit dem Mathematiker Rudolf Taschner.
ÖVP-Chef Sebastian Kurz mit dem Mathematiker Rudolf Taschner. ©APA/Herbert Neubauer
Der neue ÖVP-Chef Sebastian Kurz präsentiert den Mathematiker Rudolf Taschner als neuen Sprecher für Bildung und Wissenschaft.

Mathematiker Rudolf Taschner soll neuer ÖVP-Sprecher für Bildung und Wissenschaft im Nationalrat werden. Parteiobmann Sebastian Kurz präsentierte den Kandidaten für den siebenten Listenplatz am Dienstag in der Aula der Wissenschaften. Karlheinz Töchterle, bisheriger Abgeordneter für diesen Bereich und früherer Minister, kandidiert nicht mehr, erklärte Kurz im Anschluss gegenüber Journalisten.

“Mathematik ist keine Wissenschaft für Nerds, sondern eine kulturelle Errungenschaft”, stellte Taschner fest und erklärte, er versuche darzustellen, wie wichtig Mathematik ist. Erfahrung habe er auch im Schulunterricht: “Ich weiß, was es bedeutet, Lehrer sein zu können.” Diese müssten die Persönlichkeit jedes Kindes ernst nehmen, das Fach von Grund auf verstehen und sich der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft bewusst sein.

Kurz bezeichnete Taschner als Experten und Kenner des Bildungssystems, der sich vor allem mit dem lebenslangen Lernen auseinandersetze. Er sei ein Angebot an alle Generationen, vor allem aber für die ältere, so Kurz. Er wisse, was in der Bildung gut läuft und was verändert, verbessert werden sollte. Der ÖVP-Chef zeigte sich “beeindruckt, dass er jemand ist, der Lust auf Mathematik und Technik macht”.

ÖVP-Neuling: Rudolf Taschner neuer Bildungssprecher

Inhaltlich betonte Taschner, dass es darauf ankommt, dass Kinder in der Schule nicht nur ihre Zeit absitzen, sondern mit zehn Jahren lesen, rechnen und schreiben können. Im Alter von 14 Jahren soll eben dies auf einem höheren Niveau möglich sein. Bei der Lehrerausbildung gebe es noch Luft nach oben, so der Universitätsprofessor: “Da kann man viel bewirken, insbesondere die Begeisterung steigern.” Danach gefragt, was er vom Konzept der Gesamtschule halte, meinte Taschner, wenn es auf das Lehrpersonal ankommt, gehe es weniger um die Strukturfrage. Eine gute Gesamtschule könne man nicht ohne Geld aufbauen. Auch meinte er, dass sich das differenzierte System “in gewisser Hinsicht außerordentlich bewährt” habe. Aus dem ÖVP-Presseteam hieß es im Anschluss, dass es sich bei dieser Aussage um ein klares Bekenntnis zum Gymnasium handle. hieß es im Anschluss, dass es sich bei dieser Aussage um ein klares Bekenntnis zum Gymnasium handle.

Der Anruf von Kurz ist für Taschner überraschend gekommen und habe ihn überzeugt: “Wann wenn nicht jetzt. Ich weiß genau, wenn ich nicht Ja gesagt hätte, hätte ich es fünf Minuten später sicherlich bereut.” Die Zeit sei jetzt genau richtig, zumal die Gesellschaft einen Umbruch erlebt. In Kurz sieht Taschner nun jemanden mit den Eigenschaften, die er sich von einem Politiker erwartet: “Verantwortungsbewusstsein, Mut und Weitblick”.

Darum hat Taschner das Kurz-Angebot angenommen

“Ich hätte mich geärgert, wenn ich da nicht Ja gesagt hätte. Danke für das Angebot. Ich hab’s gern ergriffen und freue mich, hier meinen kleinen Beitrag leisten zu können.” Auf die Frage, ob er auch bei einem Anruf von SPÖ-Chef Christian Kern zugesagt hätte, meinte Taschner: “Ich glaube, dass es richtig war, dass ich bei ihm (Kurz, Anm.) Ja gesagt habe.” Über einen Platz in der nächsten Regierung als Wissenschaftsminister sei nicht gesprochen worden, dies bestätigte auch Kurz.

Generell gehe es jetzt nicht darum, Ministerien zu vergeben. Zunächst seien die Wähler am Wort und nach dem 15. Oktober soll die stärkste Partei den Auftrag für Regierungsverhandlungen bekommen, so der ÖVP-Chef. Er nahm auch kurz zum angekündigten Rückzug von Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) Stellung: “Ich schätze sie und habe mit ihr gut zusammengearbeitet.” Ihren Schritt respektiere er, so Kurz.

Kritik von Lunacek an Taschner

Die Kandidatur Rudolf Taschners für die ÖVP ist am Dienstag bei den Grünen auf Kritik gestoßen. Mit dem “Klimawandel-Leugner” treibe ÖVP-Obmann Sebastian Kurz seine “Klima-Ignoranz” auf die Spitze, so Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek in einer Aussendung. Unwetter, Hitzewellen oder Überflutungen seien Fakten. Taschner habe diese jedoch als “Klimawandelwahn”, “CO2-Alarmismus” und “Scheinproblem” verleugnet. Ihn als ÖVP-Wissenschaftssprecher zu nominieren, sei daher eine Verhöhnung der Opfer des Klimawandels, kritisierte Lunacek.

(APA, Red.)

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