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RPG mit Knarren: Resonance of Fate

Unkonventionelles knackiges RPG: Resonance of Fate.
Unkonventionelles knackiges RPG: Resonance of Fate. ©Waibel
Einen Namen haben sich die Entwickler von Resonance of Fate schon einmal gemacht: Als Entwickler des Epos “Star Ocean” – The Last Hope. Nun sagen die Newcomer im Biz Final Fantasy den Kampf an. Geht die Rechnung auf?  

Mit Resonance of Fate versuchen Tri-Ace das angestaubte rundenbasierte Rollenspielgenre aufzufrischen. Als Publisher leistet Sega Schützenhilfe. Die Welt in Resonance of Fate liegt im Sterben. Einziges Rückzugsrefugium ist die Maschinenstadt Basel, die hoch in den Wolken schwebt. Offenbar dürften die Entwickler Fans der Schweiz sein. Jedenfalls läuft auch in Basel – in der Maschinenstadt, nicht in der Schweiz – einiges nicht mehr ganz rund, weswegen die Bevölkerung ihr Heil in der Spiritualität sucht. Während die Stadt in den unteren Ebenen Zuflucht der Armen ist, lassen es sich die Kirchenoberen auf den obersten Ebenen gut gehen. Hier tritt nun der Spieler auf den Plan, der eine Gruppe von drei Jägern führt, die sich fortan um die Missstände in der Stadt kümmern. Wobei deren Ziele nicht zwingend edel sind – letztlich kümmert sich in Basel nämlich jeder, auch die drei Jäger vorrangig um das eigene Auskommen durch Einkommen.   

Basel ist eine riesige turmartige Maschinenkonstruktion, die in Ebenen unterteilt ist. Diese Ebenen sind von einem Netz aus Sechsecken, Hexfeldern in rundenbasierten Rollenspielern nachempfunden, umgeben. Dieses Netz ist weitestgehend „offline“, um es nach und nach wieder hochzufahren, benötigt man Energiekristalle. Dabei ist man weitgehend frei beim Setzen der Kristalle, wieder in Betrieb gegangene und somit wieder begehbare Segmente des Netzes locken mit wertvollen Gegenständen und neuen interessanten Locations, die auch zufallsgenerierte Gegnerbegegnungen enthalten.

Beim Aufeinandertreffen geht es mit einer Mischung aus Runden- und Echtzeitaktion ins Getümmel. Die Jäger kämpfen mit Feuerwaffen und sogenannten Heldenattacken gegen die Angreifer. Die Inszenierung ist besonders bei den Heldenattacken fulminant inszeniert: Der Protagonist läuft auf einem festgelegten Weg einem Opponenten entgegen und ballert dabei mehrere Magazine in Richtung Bösewicht. Die Wirkung ist enorm. Die Heldenattacken verbrauchen aber sogenannte Heldenmodule, die man nicht alle wahllos einsetzen sollte. Sind nämlich alle aufgebraucht, kommt die Gruppe in einen sogenannten Gefahrenzustand, in dem sie enorm viel Schaden einstecken muss. Damit wäre das enorm actionbetont inszenierte Kampfgeschehen eigentlich schon erklärt. 

Doch Resonance of Fate wäre kein Rollenspiel, gäbe es nicht einiges zu tunen und zu skillen. Dabei setzt man auf ein Waffen- und Waffenskillsystem, in dem es zu tüfteln gilt. Die Charaktere selbst erhalten beim Levelaufstieg nur mehr Energie und ermöglichen die Ausstaffierung mit mehr und besserer Ausrüstung, darüber hinaus gibt es einiges an optischen Gimmicks für die Charaktere.

Technisch weiß das Ausnahme-RPG zu gefallen. Basel ist ein richtig düsteres Eck, die Atmosphäre ist sehr intensiv. Die Maschinenstadt wartet mit vielen interessanten Details auf. Zwar brennt Resonance of Fate keine Grafik-Supernovas ab, aber die Welt ist in sich stimmig. Die musikalische Vertonung passt zum Rahmen, wer will, kann von der englischen auf die japanische Originalsprachausgabe umschalten.

Fazit

Resonance of Fate ist eine durchaus spannende Abwechslung zu den Final Fantasy-Titeln. Die düstere Atmosphäre von Basel, die Schusswechsel, die freischalt- und entdeckbaren Regionen der Maschinenstadt, das waffenbasierte Skillsystem erzeugen eine einzigartige noch nie dagewesene Mischung, die reizvoll ist. Allerdings kommt RoF zuweilen ziemlich abstrus und kompliziert daher, intuitiv ist anders. Wer sich da aber durchbeißt, den erwartet ein Rollenspiel der Extraklasse. Wo das Spiel schwächelt, ist eine durchgehende Handlung, die Kämpfe sind mit der Zeit keine Überraschung mehr. Allerdings wartet das Game mit einem knackigen Schwierigkeitsgrad auf, wo selbst Profis zuweilen zu knabbern haben.

Grafisch weiß Basel zu überzeugen und ist schön und detailreich gestaltet, nur die Dungeons wirken zuweilen recht leer. Die gerenderten Zwischensequenzen sind ebenfalls auf hohem Niveau, erreichen aber nicht ganz die Klasse von Final Fantasy. Spannend ist der Craftingmodus und die Möglichkeit, Waffen zu modifizieren. Diese wirkt sich allerdings lediglich auf die Werte der Wummen aus, nicht optisch. Resonance of Fate ist sowohl Rollenspielfutter für Final Fantasy-Fans und Rollenspieler, die dem Klassiker nicht so viel abgewinnen können. RoF ist dynamischer, fetziger, aber auch verwirrender, der Schwierigkeitsgrad siedelt sich sogar noch über Final Fantasy an. Ein Ausnahmetitel, der mehr als nur einen Blick verdient!

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