Teamkollege Lewis Hamilton, der hinter Rosberg von Position zwei gestartet war, übernahm damit quasi kampflos den ersten Platz. Rosberg führte den fünftletzten Saisonlauf an, als er am Funk plötzlich über ein gebrochenes Gaspedal klagte. Wenig später überholte ihn Hamilton, dann auch Williams-Pilot Valtteri Bottas. Sollte Hamilton den Grand Prix gewinnen, wäre in der WM schon fast alles klar für den Titelverteidiger. Der Brite würde dann im Klassement 73 Punkte vor Rosberg liegen, bei noch maximal zu holenden 100 Punkten.
Rosber startete von der Pole
Das Qualifying am Samstag stand noch unter dem Eindruck des Unfalls von Sainz in der letzten Trainingssession am Samstagvormittag. Der Toro-Rosso-Pilot war in einen Kunststoff-Aufprallschutz neben der Strecke gekracht, dürfte aber unverletzt geblieben sein. “Alles okay. Nichts, um sich Sorgen zu machen”, twitterte der Spanier aus dem Krankenhaus.
“Keine Verletzungen”
“Die Untersuchungen ergaben, dass der Fahrer keine Verletzungen hat”, bestätigte Toro Rosso in einer Aussendung, dass der Pilot glimpflich davonkam. “Dennoch wird er als Vorsichtsmaßnahme die Nacht im Krankenhaus verbringen, was unter diesen Umständen die normale Vorgehensweise ist”, hieß es vonseiten des Rennstalls weiter. Teamchef Franz Tost erklärte, er tendiere dazu, Sainz nicht starten zu lassen, auch wenn er fit sei. “Wir müssen mit den jungen Fahrern vorsichtig sein.”
Bange Minuten nach seinem Unfall wurde Sainz aus dem zerstörten Auto geborgen und auf einer Trage in einen Krankenwagen gebracht. Dabei war er bei Bewusstsein und hob den Daumen. Die Mechaniker in der Toro-Rosso-Box hatten zuvor auf den TV-Schirmen mit angstvollen Blicken die Bergungsarbeiten verfolgt. “Ist er okay? Es sieht wie ein großer (Unfall) aus”, funkte Sainz-Teamkollege Max Verstappen an die Box. Das Team antwortete, es wisse nichts Genaues, weil der Datenkontakt zum Auto verloren gegangen sein.
Einen Tag nach seinem schweren Trainingsunfall hat Formel-1-Pilot Carlos Sainz von den Streckenärzten die Erlaubnis für einen Start beim Großen Preis von Russland bekommen. Der Spanier habe alle medizinischen Tests bestanden und sei einsatzfähig, teilte der Weltverband FIA am Sonntag in Sotschi mit. Kurz darauf erlaubte auch sein Team Toro Rosso dem 21-Jährigen eine Teilnahme.
Erleichterung groß
Vor der Unfallstelle in Kurve 13 waren Trümmerteile zu sehen. Sainz hatte zuvor eine Mauer auf der linken Seite touchiert und war dann frontal in die Begrenzung gerast. Das Training wurde zunächst 25 Minuten vor Schluss unterbrochen. Neun Minuten später entschieden die Rennkommissare, die letzte Übungseinheit vor der Qualifikation ganz abzubrechen. Die schnellste Runde hatte zu diesem Zeitpunkt Nico Rosberg im Mercedes gedreht.
Die Bilder weckten in der Formel 1 schreckliche Erinnerungen an den fatalen Unfall von Jules Bianchi vor einem Jahr in Japan. Damals war der Franzose von der regennassen Strecke in Suzuka abgekommen und in einen Bergungskran gerast. Nach Monaten im Koma starb Bianchi am 17. Juli an den Folgen des Unfalls.
Daher war die Erleichterung im Fahrerlager groß, als endlich erste Entwarnung für Sainz kam. Fahrer und Teams twitterten umgehend Grußbotschaften und gute Wünsche an den talentierten Piloten. Sein Team wollte sich sofort an die Ursachenforschung machen, um weitere Probleme am Grand-Prix-Wochenende auszuschließen. “Wir brauchen die Daten. Es sieht so aus, als wenn das Auto beim Bremsen außer Kontrolle geriet”, sagte Teamchef Tost. “Wir müssen herausfinden, was und warum es passiert ist.”
Grand Prix von Russland
Startaufstellung: | ||||
1. | Nico Rosberg | GER | Mercedes | |
2. | Lewis Hamilton | GBR | Mercedes | |
3. | Valtteri Bottas | FIN | Williams | |
4. | Sebastian Vettel | GER | Ferrari | |
5. | Kimi Räikkönen | FIN | Ferrari | |
6. | Nico Hülkenberg | GER | Force India | |
7. | Sergio Perez | MEX | Force India | |
8. | Romain Grosjean | GBR | Lotus | |
9. | Max Verstappen | NED | Toro Rosso | |
10. | Daniel Ricciardo | AUS | Red Bull | |
11. | Daniil Kwjat | RUS | Red Bull | |
12. | Felipe Nasr | BRA | Sauber | |
13. | Jenson Button | GBR | McLaren | |
14. | Pastor Maldonado | VEN | Lotus | |
15. | Felipe Massa | BRA | Williams | |
16. | Marcus Ericsson | SWE | Sauber | |
17. | Will Stevens | GBR | Manor | |
18. | Roberto Merhi | ITA | Manor | |
19. | Fernando Alonso | ESP | McLaren |
Endstand im Qualifying: | ||||
1. | Nico Rosberg | GER | Mercedes | 1:37,113 |
2. | Lewis Hamilton | GBR | Mercedes | 1:37,433 |
3. | Valtteri Bottas | FIN | Williams | 1:37,912 |
4. | Sebastian Vettel | GER | Ferrari | 1:37,965 |
5. | Kimi Räikkönen | FIN | Ferrari | 1:38,348 |
6. | Nico Hülkenberg | GER | Force India | 1:38,659 |
7. | Sergio Perez | MEX | Force India | 1:38,691 |
8. | Romain Grosjean | GBR | Lotus | 1:38,787 |
9. | Max Verstappen | NED | Toro Rosso | 1:39,084 |
10. | Daniel Ricciardo | AUS | Red Bull | 1:39,728 |
Out nach Q2: | ||||
11. | Daniil Kwjat | RUS | Red Bull | 1:39,214 |
12. | Felipe Nasr | BRA | Sauber | 1:39,323 |
13. | Jenson Button | GBR | McLaren | 1:39,763 |
14. | Pastor Maldonado | VEN | Lotus | 1:39,811 |
15. | Felipe Massa | BRA | Williams | 1:39,895 |
Out nach Q1: | ||||
16. | Fernando Alonso * | ESP | McLaren | 1:40,144 |
17. | Marcus Ericsson | SWE | Sauber | 1:40,660 |
18. | Will Stevens | GBR | Manor | 1:43,693 |
19. | Roberto Merhi | ITA | Manor | 1:43,804 |