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Rosberg hat Monaco-Rekord von Senna im Visier

Kehrt bei Mercedes wieder Ruhe ein?
Kehrt bei Mercedes wieder Ruhe ein?
In den Straßen von Monte Carlo herrscht Alarmstufe Silber. Auf dem engen Stadtkurs sollten sich die beiden Mercedes-Rivalen Nico Rosberg und Lewis Hamilton beim sechsten Lauf der Formel-1-Saison besser nicht wieder in die Quere kommen. Mit seinem vierten Sieg in Folge könnte Rosberg dem Rekord von Ayrton Senna bedeutend näher kommen. Red Bull setzt zum Glamour-Highlight auf frische Motorenpower.


Knapp zwei Wochen nach dem folgenreichen Crash von Barcelona treffen WM-Spitzenreiter Rosberg und Titelverteidiger Hamilton an der französischen Mittelmeerküste unweigerlich wieder aufeinander. Durch den Unfall nur drei Kurven nach dem Start waren der deutsche WM-Führende und sein britischer Verfolger ausgeschieden, das Rennen hatte sensationell der erst 18-jährige Max Verstappen im Red Bull gewonnen. Dieser Super-GAU, wie es Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda genannt hatte, soll sich im Fürstentum keinesfalls wiederholen.

“Die Fahrer kennen unsere Maxime. Das Team ist dafür verantwortlich, ihnen die bestmöglichen Autos zu geben. Sie wiederum sind dafür zuständig, das Beste aus ihnen herauszuholen – und sie ins Ziel zu bringen”, betonte Teamchef Toto Wolff, der angesichts der aufstrebenden Konkurrenten Ferrari und Red Bull Einigkeit einfordert. “Es ist klar, dass wir von mehreren Seiten angegriffen werden. Wir können es uns nicht erlauben nachzulassen, daher müssen wir geschlossen bleiben und dieses Wochenende stark zurückschlagen.”

Mercedes hatte zuvor zehn Rennen in Serie gewonnen – ein Sieg hätte auf den Rekord von McLaren-Honda im Jahr 1988 gefehlt. Rosberg musste in Barcelona zudem das abrupte Ende seines persönlichen Laufes verarbeiten. Sieben Rennen hatte er seit dem vergangenen Herbst am Stück gewonnen. Nun könnte der 30-Jährige in seiner Wahlheimat aber eine andere Serie ausbauen, hat er doch die vergangenen drei Ausgaben des Klassikers für sich entschieden. Ein vierter Sieg in Serie ist bisher erst einem Piloten gelungen: Dreifach-Weltmeister Senna gewann ab 1989 sogar fünfmal, insgesamt kam der Brasilianer auf sechs Erfolge in Monte Carlo.

“Es war unglaublich, die vergangenen drei Jahre da zu gewinnen. Aber ich weiß, es wird schwierig, das zu wiederholen, weil Lewis, die Ferraris und die Red Bulls im Moment so stark sind”, sagte Rosberg über jenen Grand Prix, den er schon zu Schulzeiten so intensiv wie kein anderes Rennen verfolgte. “Ich habe Erinnerungen an jede Kurve, und ich habe immer große Unterstützung von meiner Familie, meinen Freunden und den Fans. Das gibt einem für das Wochenende immer einen Extra-Schub.”

Hamilton entspannte sich vor dem prickelnden Rendezvous auf dem Asphalt erst einmal bei den Filmfestspielen von Cannes. Den Abstecher über den Roten Teppich mit Cristiano Ronaldos Ex-Freundin Irina Shayk ließ er sich im stylischen Outfit nicht nehmen. Er habe ihr gesagt, dass er eines Tages mal James Bond sein wolle und dass sie in dem Film dann mitspielen müsse, schrieb Hamilton bei Facebook zum Foto mit entsprechender Pose. Wer den Bösewicht bei 007 Hamilton spielen würde, ließ er offen.

Auf den schmalen Straßen und den eigentlich viel zu engen Kurven kommt die nackte Power des Mercedes-Motors nicht so zur Geltung wie auf den meisten anderen Strecken. Das nährt die Hoffnungen von Red Bull und Ferrari, Mercedes aus eigener Kraft und ganz ohne einen Patzer des Sterne-Teams biegen zu können. Die neuen Ultrasoft-Reifen, mit denen Ausstatter Pirelli ankommt, könnten dabei helfen. Durch die Mischung, die vor allem im Qualifying die erste Wahl der Teams sein wird, könnte heuer der Rundenrekord auf dem Circuit de Monaco fallen – diese Prognose äußerte zumindest Mercedes-Technikchef Paddy Lowe.

Die aktuelle Benchmark setzte im vergangenen Jahr Red Bulls Daniel Ricciardo mit 1:18,063 Minuten. Wenn die letzten Teile rechtzeitig eingebaut werden, wird die österreichisch-britische Erfolgsschmiede schon in Monaco und nicht erst in Kanada mit dem neuen Renault-Motor anrücken. Allerdings dürften die betroffenen Rennställe – Red Bull und das Renault-Werksteam – vorerst jeweils nur ein Aggregat erhalten. Wer in dem Fall in den Genuss des Upgrades kommt, ist noch fraglich, wobei das üblicherweise der in der Weltmeisterschaft besser platzierte Fahrer ist.

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