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Robbe eingeschläfert: Tierschützer üben scharfe Kritik an Tiergarten Schönbrunn

Der Tiergarten trauert um Robbe Alada.
Der Tiergarten trauert um Robbe Alada. ©Tiergarten Schönbrunn/D. Zupanc
Die weibliche Mähnenrobbe Alada, die am 6. Juli 2013 im Tiergarten Schönbrunn zur Welt kam, musste am 5. August eingeschläfert werden. Begründung: Das Jungtier hatte einen angeborenen Herzfehler. Der Österreichische Tierschutzverein übt nun scharfe Kritik an dem Wiener Zoo.
Erneut Robbe in Schönbrunn eingeschläfert
Das war Baby-Robbe Alada
Robbe Diego eingeschläfert

Seit Dienstag liegt laut Tiergarten das Obduktionsergebnis der Baby-Robbe Alada vor. Die vier Wochen alte Robbe habe einen angeborenen, nicht heilbaren Herzfehler gehabt.

Zootierarzt Folko Balfanz dazu: „Leider erinnert der Krankheitsverlauf an das Robbenjungtier Diego, das 2011 ebenfalls wegen eines Herzproblems eingeschläfert werden musste.” Nun wird Kritik am Wiener Zoo laut: “Für den Österreichischen Tierschutzverein ist dies entweder ein deutliches Anzeichen für ein Inzuchtproblem, oder die Verschleierung eines großen Hygieneproblems,” heißt es in einer Aussendung am Mittwoch.

Robbe eingeschläfert: Tierschützer üben Kritik

Die Tierschützer zählen weitere Todesfälle im Tiergarten auf: “Beim Tod der Robbe Moneda im Dezember 2012 in Schönbrunn war als Todesursache Tuberkulose festgestellt worden. Im Mai 2013 wurden zwei weitere Mähnenrobben wegen Tuberkulose (TBC) eingeschläfert. Liegt hier also in Wirklichkeit ein weiterer Fall von TBC vor? Warum sollte die Öffentlichkeit davon nichts erfahren?,” heißt es weiters.

Susanne Hemetsberger, Geschäftsführerin des Österreichischen Tierschutzvereins vermutet: “Tuberkulose kann auch beim Menschen tödlich enden. Das Übertragungsrisiko ist sehr hoch. Vielleicht wurde deshalb der erneute Ausbruch der Krankheit verschwiegen. Tuberkulose tritt übrigens bei freilebenden Tierarten nicht auf und ist demzufolge, wie viele andere Zoo-Krankheiten auch, nur auf die nicht-artgerechte Zoo-Gefangenschaft zurückzuführen.”

Krankheiten bei Zoo-Tieren

Wildtiere seien Gesundheitsrisiken ausgesetzt, die sie in freier Wildbahn nicht fürchten müssten, rügt der Tierschutzverein weiters. Die Übertragung von Krankheiten von einer Tierart auf die andere käme nur bei “unnatürlichen Tieransammlungen vor, und auch Menschen sind davor nicht sicher”. Tuberkulose-Erreger würden am häufigsten durch das Einatmen infektiöser Tröpfchen übertragen, so die Tierschützer. Solche Tropfen entünden auch “bei Robben-Show-Fütterungen, beim Reinigen der Anlage mit Hochdruckreinigern oder beim direktem Kontakt zu Tierwärtern oder Besuchern”.

Der Österreichische Tierschutzverein fordert nun “eine unabhängige Untersuchung der TBC-Erkrankung in Schönbrunn”.

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