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Richtiges Verhalten bei Gewitter in den Bergen

Vor einer Bergtour sollte man sich über die Wetterbedingungen informieren.
Vor einer Bergtour sollte man sich über die Wetterbedingungen informieren. ©Helmut Schwarzenberger/Naturfreunde
Gewitter in den Bergen zählen nicht nur zu den unangenehmsten, sondern auch zu den gefährlichsten Situationen auf einer Bergtour. Das Einholen der aktuellen Wetterprognose muss ein wesentlicher Bestandteil der Tourenplanung sein, raten die Naturfreunde Salzburg.
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Folgende “Wetterkunde” soll dabei helfen, auch dann Ruhe zu bewahren, wenn man von einem Gewitter überrascht wird. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Gewittern, die unterschiedliches Verhalten erfordern:

Wärmegewitter

Diese entstehen bei Schönwetter am Nachmittag und Abend und bringen keine nachhaltige Wetterverschlechterung mit.

Merkmale: Wärmegewitter kündigen sich mit der Veränderung von Haufen- und Schönwetterwolken an; man hat meist noch relativ viel Zeit, um zu reagieren. Beginnen Haufenwolken in die Höhe zu quellen, ist mit späteren Gewittern zu rechnen. Entwickeln sich größere Wolkentürme, ist es höchste Zeit, sich nach einem sicheren Ort umzusehen. Zeigt sich oberhalb der Gewitterwolke ein unscharfer Amboss, wird es zu einem sehr heftigen Gewitter, meist mit schweren Hagelschlägen, kommen.

Verhalten: Bei Gefahr von Wärmegewittern sollte man am besten nur den Vormittag für eine Bergtour nutzen.

Frontgewitter

Diese entstehen häufig beim Durchzug einer Kaltfront. Sie bringen einen Wettersturz und beenden oft eine Schönwetterperiode.

Merkmale: Unmittelbar vor dem Nahen einer Kaltfront ist es oft noch besonders schön oder gar wolkenlos. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Frontgewitter vom Wolkenbild her oft nicht rechtzeitig erkannt wird – das vorherige Studieren der Wetterprognose ist daher besonders wichtig.

Verhalten: Da bei einem Kaltfrontdurchgang die Temperatur sehr rasch und massiv fallen kann (im Hochgebirge kann es sogar schneien, auch im Hochsommer!), sollte man auf eine Bergtour verzichten.

“Blitz-Tipps” für Wanderer:

  • Im Sommer empfiehlt sich ein zeitiger Start beim Wandern und Bergsteigen. Am Nachmittag steigt im Allgemeinen die Gewittergefahr an.
  • Bei Gefahr von Wärmegewittern den Vormittag für die Bergtour bevorzugen.
  • Bei Gefahr von Frontgewittern/Kaltfront auf eine Bergtour verzichten.
  • Wolkenentwicklung beobachten.

Wird man trotz bester Vorbereitung im freien Gelände von einem Gewitter überrascht:

  • bieten Hütten und Häuser mit Blitzableitern, eine Mulde oder ein dichter Wald Schutz vor Blitzschlag.
  • eine hockende, zusammengekauerte Haltung mit beiden Füßen nebeneinander einnehmen.
  • einzelne stehende Bäume oder Baumgruppen, Berggrate und Berggipfel, Waldränder mit hohen Bäumen sowie ungeschützte Aussichtstürme meiden.
  • Vorsicht auch vor Höhlen und Überhängen, vor allem wenn sie feucht und/oder zu klein und zu niedrig sind.
  • Wasserführende Rinnen, Stahlseilsicherungen verlassen.
  • Mitglieder von Gruppen sollten sich weit verteilen, damit sie nicht als kompakte Erhebung wirken.

Anzeichen für unmittelbare Blitzschlaggefahr:

Kribbeln auf der Kopfhaut, Sträuben der Haare, Surren von Metallgegenständen, leises Knistern und bläuliches Leuchten (Elmsfeuer) an besonders hervorragenden Metallgegenständen (Gipfelkreuzen usw.)

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