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Red Bull Salzburg: Defensive auf "Schülerniveau"

Rangnick (vorne) stellt Hütter noch nicht in Frage. Intern soll er aber schon angezählt sein.
Rangnick (vorne) stellt Hütter noch nicht in Frage. Intern soll er aber schon angezählt sein. ©Helmut Fohringer/APA
Nach drei Niederlagen in Folge in der Bundesliga sprach Sportdirektor Ralf Rangnick von Abwehrverhalten auf Schülerniveau. Es fehlt ein Leithammel und die richtige Einstellung.
RB Salzburg - Austria Wien
Dritte Pleite in Folge

Abputzen, aufstehen und weitermachen ist diesmal nicht. Red Bull Salzburg steckte am Sonntag gegen Austria Wien eine historische Niederlage ein. Noch nie hat die Mannschaft in der Ära Red Bull drei Ligaspiele in Folge verloren. Die Trainerdiskussion ist die logische Folge. Doch davon will Sportdirektor Ralf Rangnick nichts wissen. Er steht – zumindest offiziell – zu Adi Hütter und nimmt die Mannschaft in die Pflicht.

 

Adi Hütter würde am liebsten selbst am Platz stehen. – Krugfoto/APA

Hütter kann keine Tore schießen

Erst schien es als könnte die Mannschaft gegen Austria Wien die geforderte Reaktion auf die letzten Rückschläge zeigen. „In den ersten 25 Minuten hat das Gegenpressing gut funktioniert“, bestätigte Hütter. In der Tat wurden viele Bälle der Wiener schon im Mittelfeld abgefangen. Aber nur Alan konnte seine Chance zur 1:0-Führung verwerten. Lazaro und Co. blieben erfolglos. Was sollte der – von den Fans teilweise heftig kritisierte – Trainer da machen. Er darf nicht auf den Platz, kann selbst kein Tor schießen. Nicht zum ersten Mal führte die mangelnde Chancenauswertung zum großen Grübeln. „Dann ist die Verunsicherung wieder gekommen. Wir haben nicht mehr so geschlossen gegen den Ball gearbeitet“, fügte der sichtlich gezeichnete Trainer an. Daraus folgten Räume und schlussendlich einfache Tore für Austria Wien.

 

Salzburger Defensive auf Schülerniveau

Red-Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick sprach angesichts der Defensivprobleme sogar von „Schülerniveau“. Inklusive Europacup sind die zu Saisonbeginn von Kantersieg zu Kantersieg geeilten Salzburger nun bereits fünf Pflichtspiele ohne Sieg. Die Tonart bei den Bullen wird schärfer, Trainer Adi Hütter wird jedoch offiziell noch nicht die Rute ins Fenster gestellt.

„Ich glaube nicht, dass es am Trainer liegt. Und ich stelle ihn auch nicht infrage“, meinte Rangnick. Scharfe Kritik übte der 56-jährige Deutsche jedoch am Defensivverhalten der Hütter-Schützlinge. Vor allem der Siegestreffer der Austria in der 86. Minute durch Omer Damari, der Andre Ramalho und Co. alt aussehen ließ, lag Rangnick schwer im Magen.

 

Ramalho, Keita, Sabitzer und Ulmer (v.li.n.re.) haben beste Sicht auf das Siegestor von Damari. – Krug/APA

„So wie das 2:3 zustande gekommen ist, das war Schülerniveau. Dieses Gegentor hat mich maßlos geärgert“, sagte der ehemalige Schalke- und Stuttgart-Trainer, der das Defensivverhalten ganz allgemein als „grob fahrlässig“ bezeichnete. Auch Rangnick weiß natürlich, dass das Scheitern im Champions-League-Play-off die Truppe ordentlich zurückgeworfen hat.

Nicht alles ist schlecht bei Red Bull Salzburg

„Natürlich hat das alles sehr viel mit Selbstvertrauen zu tun. Aber irgendwann muss Malmö abgehakt werden“, erklärte Rangnick, der nun fordert: „Jetzt gilt es schnellstmöglich wieder Stabilität in die Mannschaft zu bekommen.“ Das sieht auch Offensivspieler Kevin Kampl so: „Jetzt müssen wir die Ärmel hochkrempeln.“

Trainer Hütter bezeichnete die Situation als „sehr, sehr unangenehm“. Dabei habe sein Team trotz des Ausschlusses von Martin Hinteregger kurz nach der Pause (49.) sogar noch die Chance auf den Sieg gehabt. “So wie am Anfang der Saison nicht alles perfekt war, so ist jetzt nicht alles schlecht”, forderte Hütter auch ein wenig Objektivität bei der Beurteilung der Lage. So hatte seine Mannschaft – trotz 40 Minuten Unterzahl – 55 Prozent Ballbesitz und brachte es auf 18 Torschüsse. Einen mehr als der Gegner.

 

Wer drängt sich als Leithammel auf? - Krugfoto/APA
Wer drängt sich als Leithammel auf? - Krugfoto/APA ©Wer drängt sich als Leithammel auf? – Krugfoto/APA

Verlieren verboten im ÖFB Cup

Für die Salzburger geht die “Wiener Woche” nun weiter. Nach dem Match gegen die Austria warten nun jeweils in Wien das Cup-Match gegen den Regionalligisten Wiener Sportklub (Mittwoch) sowie das Liga-Match gegen Rapid (Sonntag). “Jedes Spiel ist jetzt für uns von enormer Wichtigkeit”, weiß Hütter. Am Mittwoch gilt deshalb für Red Bull Salzburg: verlieren verboten.

(SALZBURG24/APA)

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