Mit knapp 45-minütiger Verspätung hat Russlands Präsident Wladimir Putin am Dienstagabend die vorletzte Station seines Wien-Besuchs absolviert. In Anwesenheit von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und zahlreichen Anhängern, Demonstranten und Schaulustiger, legte er vor dem Kriegerdenkmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz im Rahmen einer feierlichen Zeremonie einen Kranz nieder.
Keine Ausschreitungen bei Demos
Laut Polizeisprecher Roman Hahslinger kam es bei den Demonstrationen zu keinen Ausschreitungen. Insgesamt sollen rund 300 Personen an Anti-Putin-Protesten teilgenommen haben, rund 500 Polizisten wurden zum Schutz des Staatsgastes und für Absperrungen abkommandiert.
Anschließend stand für Putin ein Treffen mit dem Schweizer Bundespräsidenten und aktuellen OSZE-Vorsitzenden Didier Burkhalter auf dem Programm. Danach wird der russische Präsident nach Moskau zurückfliegen.
Putin sprach Deutsch in Wien
Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei seinem Besuch in der Wirtschaftskammer Wien Humor bewiesen. Als Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl (ÖVP) am Dienstagabend auf das wiederholte Treffen mit Putin aufgrund seiner mehrmaligen Wiederwahl zum Wirtschaftskammerpräsident verwies, kommentierte Putin das scherzhaft mit dem Wort “Diktatur”.
Als Leitl erwähnte, dass die Ukraine im Jahr 1914 ein Teil Österreichs war, fragte Putin lächelnd: “Was wollen Sie mir damit sagen?” Bundespräsident Heinz Fischer ergänzte, Putin habe soeben seinen “Humor bewiesen”. Die ersten Worte seines Vortrags in der Wirtschaftskammer sprach Putin auf Deutsch: “Das ist viel komplizierter, ich werde weiter auf Russisch reden.” (APA)