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Prügelnde Mädchen-Gang in Wien vor Gericht

Gerichtssaal im Wiener Straflandesgericht
Gerichtssaal im Wiener Straflandesgericht
Nachdem sich ihr Freund von ihr getrennt hatte, soll eine 18-jährige Wienerin ihre beste Freundin beauftragt haben, seiner "Neuen" eine Abreibung zu verpassen. Die gleichaltrige Jugendliche schnappte sich laut Anklage zwei Freundinnen, passte die 19-Jährige vor der Schule ab und verabreichte ihr einen Denkzettel. Am Montag hatte sich die "Mädchen-Gang" im Straflandesgericht zu verantworten.


Die mutmaßliche Auftraggeberin bekannte sich vor Richterin Katharina Lewy-Adegbite “nicht schuldig” und versicherte, sie habe ihre Freundin nur gebeten, mit dem anderen Mädchen “zu reden”. Die beste Freundin gab demgegenüber unumwunden zu, die 19-Jährige zu Boden gerissen und ihr gegen den Kopf getreten zu haben: “Ich hab’ angefangen mit ihr zu reden, aber dann ist es eskaliert.” Zu ihren Beweggründen befragt, meinte sie mit einem Seitenblick auf ihre beste Freundin: “Weil ich ihre Freundin bin.”

Die “Neue” erlitt bei der Attacke neben Hautabschürfungen, Prellungen und Hämatomen einen Nasenbeinbruch. Obwohl der Vorfall über ein Jahr zurückliegt, fürchtet sie sich nach wie vor vor ihren Gegnerinnen – zu ihrer Zeugenaussage war sie erst bereit, als die Richterin die Angeklagten aus dem Saal ins angrenzende Beratungskammerl schickte. Sie sei regelrecht umzingelt worden, schilderte sodann die 19-Jährige. Die Drittangeklagte habe ihrer Begleiterin, mit der sie sich vor der Schule verabredet hatte, “die Faust ins Gesicht gegeben”, als diese ihre helfen wollte. Der gegen sie gerichtete Angriff sei auch mit einem Smartphone mitgefilmt worden – offenbar, um der Auftraggeberin einen Beweis erbringen zu können, mutmaßte die 19-Jährige.

Auch die Drittangeklagte zeigte sich geständig. Da allerdings das vierte Mädchen, das auf der Anklagebank hätte Platz nehmen sollen, fehlte, wurde die Verhandlung auf unbestimmte Zeit vertagt.

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