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Prozess um Prügelattacke von Bundesliga-Fußballprofi René Swete

René Swete stand am Montag vor Gericht.
René Swete stand am Montag vor Gericht. ©APA (Sujet)
Nach einer tätlichen Auseinandersetzung mit seiner damaligen Partnerin, musste sich René Swete am Montag im Wiener Straflandesgericht verantworten. Der Bundesliga-Fußballprofi wird beschuldigt in der Nacht auf den 18. Oktober 2015 seine 26-jährige Freundin am Hals gepackt, gewürgt und weggestoßen zu haben. Das Strafverfahren wurde diversionell erledigt.
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Nach einem Match, das die Mannschaft des Fußballers verloren hatte, soll sich dieser nach Aussage der jungen Frau den ganzen Abend hindurch in ausgesprochen mieser Stimmung befunden haben. Bei einem Lokalbesuch mit Freunden und Bekannten sei der 25-Jährige “schlecht drauf gewesen”. Sie habe “gespürt, dass er mir gegenüber aufgebracht ist”, deshalb habe sie ihn “keinesfalls provozieren” wollen und kaum angesprochen, verriet sie im Grauen Haus Richter Marc Farkas.

Geschehnisse vor der Prügelattacke

Gegen 2.00 Uhr bemerkte die Frau, wie ihr Freund ohne ihr Bescheid zu geben den Club in der Leopoldstadt verlassen wollte. Sie lief ihm auf die Straße nach und wollte ihn nicht im Taxi davon fahren lassen, was sie vor Gericht folgendermaßen erklärte: “Er hat mich sitzen gelassen mit einer offenen Rechnung. Ich wollte nicht, dass er mich einfach stehen lässt.”

Aus Sicht des Fußballprofis verlief der Abend anders. Er habe nach dem Match eine “Spannung zwischen mir und der Person, die jetzt neben mir sitzt” wahrgenommen. Er habe sich “diese Laune” nicht mehr antun und daher alleine nach Hause fahren wollen. Doch seine damalige Freundin sei ihm auf die Praterstraße nachgelaufen und habe ihn “an der Abfahrt gehindert”, indem sie versuchte, in nicht weniger als fünf Taxis zuzusteigen, die er nacheinander aufgehalten habe. Infolge dessen sei es zu einer “Diskussion” gekommen: “Natürlich keine, wo nette Wörter fallen.” Er sei auch handgreiflich geworden, räumte der 25-Jährige ein: “Ich übernehme die Verantwortung, dass ich die Dame von mir weggestoßen habe.”

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Für seinen Verteidiger Werner Tomanek war das durchaus nachvollziehbar: “Man weiß es, dass Frauen in Verbindung mit Alkohol anstrengend sein können.” Sein Mandant habe seine Freundin, die ihm “wie ein Hund” nachgelaufen sei, “halt genommen und zurückgestoßen”. Schließlich habe ihm diese “aus heiterem Himmel auch eine geprackt”, sagte Tomanek.

“Es war nicht das erste Mal, dass sie mich geschlagen hat”, behauptete der Kicker. Da sei er “ehrlich gesagt angestanden”, gab er zu bedenken: “Ich brauch’ mich auch von einer Frau nicht schlagen lassen.”

Nachdem sich der Fußballer davon gemacht hatte, blieb die 26-Jährige noch bis 6.00 Uhr in dem Lokal. Danach ging sie heim, schlief sich aus, ließ sich am folgenden Nachmittag im Spital Prellungen, Abschürfungen, ein gezerrtes Handgelenk und Würgemale am Hals bescheinigen und erstattete Anzeige. Damit war das Ende der siebenmonatigen Beziehung gekommen.

Ex-Freundin wurde freigesprochen

Da es sich beim Angeklagten um einen bisher Unbescholtenen handelte und der Richter dessen Verantwortung als Geständnis wertete, kam der Sportler mit einer Diversion davon. Ihm wurde eine Buße von 5.000 Euro aufgetragen, außerdem muss er seiner Ex-Freundin, die er während der Verhandlung keines Blickes würdigte, 1.500 Euro für die erlittenen physischen und physischen Schmerzen bezahlen. Im Gegenzug entgeht der 25-Jährige einer Vorstrafe, sofern binnen 14 Tagen bezahlt wird. In diesem Fall würde die Anklagebehörde die Anzeige zurückliegen, denn Staatsanwalt Bernhard Löw erklärte sich mit der Diversion einverstanden.

Die Ex-Freundin, die sich wegen der Ohrfeige als Mitangeklagte ebenfalls wegen Körperverletzung verantworten musste, wurde rechtskräftig freigesprochen. Ihr billigte der Richter zu, in Notwehr gehandelt zu haben.

(apa/red)

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