Die Verhandlung wurde auf den 18. Jänner 2018 vertagt.
Prozess um Mordversuch geplatzt: Verteidiger nicht erschienen
Nachdem Anwalt Elmar Kresbach zu der Verhandlung nicht erschienen war, rief der Vorsitzende des Schwurgerichts, Stefan Apostol, in der Kanzlei Kresbach an. Dort wurde dem Richter mitgeteilt, dass man die Vollmacht am 2. November per Fax gekündigt habe. Allerdings hat ein Verteidiger im Fall der Zurücklegung oder Kündigung der Vollmacht weiterhin die Interessen der Beschuldigten zu wahren und Kresbach hätte innerhalb der Frist – 14 Tage von der Zustellung der Kündigung an gerechnet – erforderliche Prozesshandlungen vornehmen müssen. Das werde nun disziplinäre Folgen für den Anwalt haben, kündigte Apostol an.
Attacke aus Wut über Umgangsformen und jahrelangen Demütigungen
Die Frau ist wegen versuchten Mordes angeklagt, da sie ihren Freund am 1. Juli 2017 in der gemeinsamen Wohnung mit einem Messer attackiert hatte. Die Angeklagte soll von ihrem Partner regelmäßig geschlagen worden sein und zur Waffe gegriffen haben, als es wieder zu einer Tätlichkeit kam. Ihren Angaben zufolge soll ihr der Mann einen Schlag verpasst haben, als sie zum Esstisch gehen wollte. Aus Wut über seine Umgangsformen und die jahrelangen Demütigungen – gegen den Mann ist ein Verfahren wegen fortgesetzter Gewaltausübung anhängig – schnappte sich die Frau laut Anklage ein Küchenmesser und stach zu. Die Angeklagte und das Opfer stammen aus Polen und waren zum Tatzeitpunkt stark alkoholisiert. Bei ihr wurden zwei Stunden nach der Tat 2,4 Promille gemessen, bei ihm eine Stunde nach den erlittenen Verletzungen 1,4 Promille.
(APA/Red.)