Er habe dies nie gesagt, meinte der Iraker vor dem Landesgericht. Zwei der Angeklagten wurden daraufhin von Richterin Birgit Falb enthaftet, weil kein dringender Tatverdacht mehr angenommen werden könne. Im Laufe des Tages wurden drei Personen enthaftet.
Prozess gegen mehrere Personen wegen Suchtgifthandel
Sechs der Angeklagten wwurde vorgeworfen als kriminelle Organisation im größeren Stil Drogen aus Ungarn, der Slowakei und anderen Ländern nach Österreich geschmuggelt und hier verkauft zu haben. Die einzelnen Personen sollen laut Anklage mit bis zu 600 Kilo Cannabis gehandelt haben. Weiters soll mit rund zwei Kilo Heroin gedealt worden sein. Die vermuteten Umsätze der jeweiligen Suchtgifthändler bewegen sich zwischen rund 6.500 Euro und einer halben Million Euro. Weitere Anklagepunkte sind Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Bei den Angeklagten handelt es sich vorwiegend um Afghanen. Einem Burgenländer wird vorgeworfen, unter den Abnehmern zu sein und die Drogen seinerseits weiterverkauft zu haben.
Belastungszeuge nahm Aussage zurück
Zwei angeklagten Afghanen war vorgeworfen worden, Heroin und Cannabis verkauft zu haben. Dass der 28-jährige Iraker – er ist derzeit wegen Schlepperei in Haft – seine Aussage zurückzog, kam überraschend. Staatsanwalt Roland Koch stellte daraufhin den Antrag auf Ermittlungen wegen Falschaussage. Er fühle sich “veräppelt”, meinte der Staatsanwalt. Der Iraker habe die Informationen von sich aus der Polizei angeboten. Insgesamt vier Afghanen und einem Iraner wird vorgeworfen Drogen im größeren Stil aus Ungarn, der Slowakei und anderen Ländern über die Grenze bei Nickelsdorf und Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) geschmuggelt zu haben. Ein weiterer Angeklagter wurde am Abend enthaftet, die Beweislage stellte sich als zu dünn heraus. Von einer Wohnung in Wien aus sollen sie das Suchtgift gemeinsam mit anderen Asylwerbern verkauft haben. Der Prozess wird am 25. Jänner fortgesetzt.
(APA/Red.)