“Verrat” sei die Zusammenarbeit mit der FPÖ, verkündete ein Transparent an der Parteizentrale in der Löwelstraße. “Nein zu Rot-Blau” skandierten die Vertreter von u.a. SJ, VSStÖ, JG und Gewerkschaftsjugend dazu.
Parteijugend kritisiert Darabos
Darabos hatte die rot-blauen Pläne im Süden leidenschaftlos kommentiert und gemeint, das könne sogar ein “gelungenes Experiment” werden. Das findet der Parteinachwuchs nicht und hängte ein mit einem entsprechendem Statement geschmücktes Leintuch (“KEIN gelungenes Experiment – VERRAT”) aus einem oberen Stockwerk der Parteizentrale. Wenig später war das Transparent ins Erdgeschoß übersiedelt – man sei von der Partei darum ersucht worden, sagte ein SJ-Sprecher zur APA, was aber kein Rauswurf gewesen sei.
Herr (SPÖ): “Sehr überraschend”
SJ-Chefin Julia Herr fand die Reaktion ihres Bundesgeschäftsführers “sehr überraschend”, sie könne sich eigentlich gar nicht erklären, warum er dies so formuliert habe, sagte sie im APA-Gespräch. “Wir stehen vor einem Fragezeichen.” Dass sich der burgenländische SPÖ-Chef Hans Niessl mit seinen Koalitionspräferenzen über bestehende SPÖ-Beschlüsse hinwegsetzt, müsse “Konsequenzen” haben. Welcher Art diese sein könnten, darüber wollte sie vorerst nicht laut nachdenken. In den sozialen Medien waren schon erste Forderungen nach einem Parteiausschluss Niessls laut geworden.
“Sehr viel Unmut” über Rot-Blau-Pläne
Dass Parteitagsbeschlüsse nicht eingehalten werden, sei ja leider nichts Neues, meinte Herr weiters. “Wir fordern, dass Beschlüsse wieder gelten müssen.” Es gebe unter den SPÖ-Anhängern “sehr viel Unmut”, die neu gegründete Facebook-Gruppe gegen die neue Koalition etwa habe bereits über 4.000 Mitglieder.
Burgenländerin kritisiert Niessl
Niessl habe im Wahlkampf “auf falsche Themen” gesetzt, glaubt die SJ-Chefin, die selbst aus dem Burgenland stammt, außerdem. Der Landeshauptmann habe mit dem Fokus auf Sicherheit und markigen Sprüchen gegen “Integrationsunwillige” mit der sozialdemokratischen Glaubwürdigkeit gespielt.
Auch die Kinderfreunde übten sich am Freitag in Kritik. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos war indes am Freitag auf Terminen unterwegs, beschied ein Parteisprecher der APA. Ansonsten wollte man die Aktion der zornigen Jungen vorerst nicht kommentieren.
(apa/red)