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Pride - Kritik und Trailer zum Film

Als walisische Bergarbeiter 1984 mitten in der Thatcher-Ära in einen monatelangen Streik treten, bekommen sie finanzielle und moralische Unterstützung von Londoner Schwulen und Lesben. Diese ungewöhnliche Solidaritätsaktion bildet den authentischen Hintergrund für eine gut gelaunte Culture-Clash-Komödie, die mit Tempo und Witz punktet.

Britische Komödien aus der Arbeiterklasse – für diese grandiose Kombination stehen Regisseure wie Ken Loach oder Mike Leigh. Entscheidend ist, dass es in diesen Filmen immer auch um eine politische Aussage geht. So auch in der Culture-Clash-Komödie “Pride” (ab 31. Oktober im Kino), die man trotz der tollen Darsteller und vieler Gags nicht als unverbindliches Feel-Good-Movie missverstehen sollte.

Kurzinhalt zu “Pride”

Regisseur Matthew Warchus und sein Drehbuchautor Stephen Beresford erzählen vor dem Hintergrund der Bergarbeiterstreiks im Sommer 1984 eine auf wahren Fakten basierende Geschichte von Solidarität zwischen völlig unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen: Die walisischen Bergarbeiter wurden von Londoner Schwulen und Lesben finanziell unterstützt. Der gemeinsame Feind waren die Regierung unter Margaret Thatcher, die Polizei und die Boulevardpresse.

Anführer der Solidaritäts-Truppe für die von allen Seiten bedrängten Kumpels ist der junge, charismatische Mark (Ben Schnetzer), der zusammen mit Mitstreitern wie dem verkrachten Pantomimen Jonathan (Dominic West) oder dem erst zwanzigjährigen Joe (George MacKay) die Hilfe organisiert. Als die bunte Truppe aus London schließlich in Südwales die streikenden Arbeiter besucht, schlägt ihnen nicht nur Dankbarkeit, sondern auch offene Homophobie entgegen.

Dabei haben die klügeren Dorfbewohner wie der bedächtige Cliff (wunderbar: Bill Nighy), der pragmatische Dai (Paddy Considine) oder die resolute Hefina (Imelda Staunton) längst begriffen, wie wichtig die Unterstützung der Paradiesvögel ist. Als dann Jonathan zu dem Disco-Hit “Shame” den schmucklosen Gemeindesaal zum Kochen bringt, können die hüftsteifen walisischen Männer nur staunen. Und die Frauen sind begeistert.

Kritik zu “Pride”

Manchmal ist der Film etwas pathetisch geraten: Es werden viele flammende Reden gehalten, es fließen Tränen, langvermisste Söhne kehren zu ihren Müttern zurück, alte Wunden heilen nur langsam, und das ein oder andere Coming-Out lässt auch nicht lange auf sich warten.

Diese britische Kohlenpott-Komödie erzählt wie jeder gute Ensemblefilm viele Geschichten und verliert ihr Thema dennoch nicht aus den Augen: Solidarität. Zusammen kann man etwas erreichen. Bei der “Gay Pride Parade” 1985 in London kamen die Bergarbeiter aus Wales gleich in Busladungen an die Themse und marschierten an der Spitze der Demonstration mit.

Trailer zum Film:

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(APA)

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