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Poltergeist - Trailer und Kritik zum Film

Neues Heim, neues Glück: Dieses Versprechen wird im Horrorfilm US-amerikanischer Provenienz des Öfteren und mit großer Leidenschaft zunichtegemacht.

So auch in der Neuauflage eines legendären Horrorfilms aus dem Jahr 1982: “Poltergeist” unter der Regie von Tobe Hooper und der Ägide von Steven Spielberg, damals sowohl am Drehbuch als auch an der Produktion beteiligt.

Poltergeist – Die Geschichte

Auch am am Freitag anlaufenden Remake hat ein sehr renommierter Filmemacher mitgewirkt: Produzent Sam Raimi, bekannt unter anderem für seinen Standards setzenden Gruselschocker “Tanz der Teufel”. Regisseur Gil Kenan (“Monster House”) erzählt von einer jungen, fünfköpfigen Familie, die in ein verfluchtes Haus zieht; die Eltern werden verkörpert von Sam Rockwell (“Iron Man 2”) und Rosemarie DeWitt (“#Zeitgeist”).

Die Bowens haben es schwer. Der Vater ohne Job, die Mutter kommt vor lauter Erziehungsarbeit nicht recht dazu, den geplanten Roman endlich auch zu schreiben. Also geht’s in ein neues, zwar in einer wenig ansprechenden Gegend gelegenes, dafür aber günstigeres Haus. Während die Eltern sich mit der neuen Umgebung anzufreunden suchen, fremdeln die Kinder in zunehmendem Maße: Kendra, die Älteste, ist besorgt wegen der riesigen, fast schon im Garten des Domizils stehenden Strommasten. Sohn Griffin blickt in einer der ersten Szenen ahnungsvoll mit verängstigtem Gesicht auf einen sich drohend im Wind wiegenden Baum.

Poltergeist – Die Kritik

Vor allem aber das Verhalten von Madison, der Jüngsten, gibt Rätsel auf: Nachts wandert das entzückende Mädchen mit den großen blauen Augen durchs Haus, Griffin ertappt seine Schwester dabei, wie sie mit dem Fernseher spricht. In einer stürmischen Nacht wird die Kleine schließlich von dunklen Mächten entführt.

Ja, auch in diesem Horrorstreifen gibt es suggestive Kamerafahrten, Angst einflößende Spielzeugfiguren, sich verselbstständigendes Mobiliar. Auch, dass die parapsychologischen Experten, die von den Bowens in ihrer Verzweiflung zu Hilfe gerufen werden, etwas überzeichnet sind, kennt man von anderen Grusel-Streifen.

“Poltergeist” aber hat auch einige hübsche, weniger zu erwartende Momente und Ideen: Da ist das Eichhörnchen, das in einer völlig überdrehten, gleichsam slapstickartigen Szene für Aufruhr sorgt im Hause Bowen, da ist die vom Sohn gesteuerte Spielzeug-Drohne, die im letzten Drittel des Films zur Hauptdarstellerin avanciert, da ist schließlich der nie versagende, von Sam Rockwell wunderbar gespielte Galgenhumor und Sarkasmus des Vaters.

Überzeugend auch die darstellerischen Leistungen des restlichen Cast – das eindringliche Spiel des jungen Kyle Catlett (der Sohn), Rosemarie DeWitts fürsorgliche Mutter, das hintergründige Agieren des aus der Kultserie “Mad Men” bekannten Briten Jared Harris (als Poltergeist-Experte). Positiv auffallend an dieser Neu-Inszenierung des Stoffes ist auch, dass Regisseur Kenan die Ängste seiner Protagonisten nicht nur ausstellt, sondern auch ernst zu nehmen scheint: die Angst der Eltern vor dem Verlust eines Kindes, die Furcht der Kinder vor der Dunkelheit, die Angst aber auch der Familie vor dem sozialen Abstieg. Urängste mithin, die in manch gelungenem Horrorwerk eine wichtige Rolle spielen.

(APA)

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