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Polizeidirektionen im Bodenseeraum wollen Zusammenarbeit verbessern

Bregenz -   Das Landespolizeikommando Vorarlberg und die Polizeidirektionen Konstanz und Friedrichshafen haben zur Optimierung der Polizeiarbeit im Bodenseeraum über ein Jahr lang an einem Projekt gearbeitet.
LR Erich Schwärzler
Thomas Hopfner
Ulrich Schwarz
Bilder der Pressekonferenz
Während bei manchen Themen wie etwa der Jugendkriminalität der Austausch von Konzepten Verbesserungen bringen soll, gibt es im technischen Bereich Hindernisse zu überwinden. Als weitere Erkenntnis des Projekts stellte sich heraus, dass die Kriminalstatistiken rund um den Bodensee nicht vergleichbar sind, informierten am Freitag die Polizei-Verantwortlichen bei einem Pressegespräch in Bregenz.

Vorarlbergs Landespolizeikommandant Manfred Bliem und der Leitende Kriminaldirektor der Polizeidirektion Konstanz, Ulrich Schwarz, berichteten von einem seit Jahren gepflegten Austausch der Sicherheitsverantwortlichen rund um den Bodensee. Bisher habe aber eine “wissenschaftliche Aufarbeitung der Kriminalität in den Bodenseeanrainerländern gefehlt”, so Bliem. Dieses Manko sei nun mit einer Studie im Rahmen des Interreg IV-Programms unter Federführung des Bildungszentrums der Sicherheitsexekutive Vorarlberg und in Begleitung des Instituts für Höhere Studien behoben worden.

Herausgestellt habe sich, dass man etwa im Bereich der Jugendkriminalität die Konzepte der einzelnen Polizeistellen großteils in die eigenen Programme übernehmen und adaptieren könne. Festgestellt wurde aber auch, dass die jeweiligen Kriminalstatistiken nicht miteinander vergleichbar sind. “In Deutschland etwa ist eine Ohrfeige Körperverletzung. Wenn aber in Österreich der Geschlagene durch die Ohrfeige nicht verletzt wird, handelt es sich um eine Beleidigung”, erläuterte Schwarz die System-Unterschiede anhand von zahlreichen Beispielen. Man werde sich deshalb für die zukünftige Arbeit an Phänomenen und Trends orientieren.

Thomas Hopfner, Leiter des Bildungszentrums der Sicherheitsexekutive Vorarlberg, erklärte, dass die polizeiliche Zusammenarbeit rund um den Bodensee auf der persönlichen Ebene sehr gut funktioniere. Durch unterschiedliche technische Systeme werde die Kommunikation aber erschwert. “Hier müssen wir mit pragmatischen webbasierten Zwischenlösungen leben, weil die Länder verschiedene Rahmenbedingungen haben”, so Hopfner.

Vorarlbergs Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler (V) betonte die Bedeutung der internationalen Vernetzung. Kriminelle hielten sich nicht an Grenzen und seien “enorm verbunden. Diese Vernetzung muss auch auf Sicherheitsebene stattfinden”, erklärte Schwärzler. Speziell seit Inkrafttreten des Schengen-Abkommens müssten Information und Kommunikation im Sicherheitsbereich über die Grenzen hinweg erfolgen.

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