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Polizei zerschlug internationale Schlepperbande

Das Landeskriminalamt Niederösterreich hat eine internationale Schlepperbande zerschlagen. Wie Innenministerin Mikl-Leitner am Donnerstag bekannt gab, sollen die Verdächtigen seit 2003 mehr als 5.000 afghanische Asylwerber über Griechenland nach Mittel- und Nordeuropa gebracht und dafür rund 50 Millionen Euro kassiert haben. Neun Personen sind bereits in Haft, nach drei weiteren wird gefahndet.

Die Bande hatte sich vor allem auf Familien spezialisiert, die sie gegen eine Bezahlung von 8.000 bis 12.000 Euro ins Ausland geschleppt haben. Bis zu 15 Personen pro Woche wurden illegal über die Grenze gebracht. “Es war ein Millionengeschäft. In Istanbul mussten sie die erste Rate zahlen, in Athen die zweite und im Zielland wurde abgerechnet”, so NÖ-Landespolizeidirektor Franz Prucher.

“Ging um größtmöglichen Profit”

In Griechenland, wo der Ring seine “Zentrale” hatte, wurden die Betroffenen zusätzlich an Restaurantbesitzer “verliehen”, wo sie als billige Arbeitskräfte schuften mussten. “Es ging darum, den größtmöglichen Profit zu erzielen”, so die Innenministerin. Von Athen aus wurden die Geschleppten mit gefälschten Dokumenten auf drei unterschiedlichen Routen per Flugzeug, Fähre oder Fahrzeugen in die gewünschten Zielländer – darunter auch Österreich – gebracht.

Neun Personen festgenommen

Im Dezember 2011 kamen die Ermittler durch die Befragung von aufgegriffenen Migranten dem österreichischen Haupttäter, einem 31-jährigen afghanischen Staatsbürger, auf die Spur und nahmen ihn schließlich fest. Danach wurden mehr und mehr mutmaßliche Mitglieder der Bande ausgeforscht.

Insgesamt wurden neun Personen festgenommen, die letzten beiden im Dezember 2012. Sieben der Verdächtigen wurden bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, zwei sind in Untersuchungshaft. Nach drei Verdächtigen wird noch gefahndet. “Wir wissen, wer sie sind”, sagte Prucher.

 

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