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Platz für 16.000 Zuschauer: Fakten zur Wiener Stadthalle

In der Wiener Stadthalle wird 2015 der ESC ausgetragen.
In der Wiener Stadthalle wird 2015 der ESC ausgetragen. ©APA
Die Wiener Stadthalle gehört zu den ältesten Mehrzweckhallen für Großveranstaltungen Europas. 2015 wird hier der Eurovision Song Contest ausgetragen, Platz ist für rund 16.000 Zuschauer.
Song Contest in der Stadthalle
Rückblick auf ESC 1967
Termin für 2015 fixiert

Mehr als drei Jahre nahm die Errichtung des Gebäudes im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus in Anspruch. Die Halle im Stil der Nachkriegsmoderne sollte nicht zuletzt wirtschaftlichen Aufschwung und politische Neuausrichtung symbolisieren. Zur Ausgestaltung trugen renommierte Künstler wie Herbert Boeckl, Wander Bertoni, Maria Bilger und Karl Unger bei. Den Eröffnungstag zelebrierte man mit einem gemeinsamen Auftritt des Staatsopernballetts sowie der Wiener Philharmoniker und der Wiener Symphoniker.

Eine der größten Eventlocations des Landes

Mit knapp 29.000 Quadratmetern Nutzfläche gehört die Wiener Stadthalle zu den größten heimischen Veranstaltungszentren. Allein das Herzstück – die Halle D – fasst bis zu 16.000 Zuschauer. Mit rund 300 Belegtagen pro Jahr schafft man laut eigenen Angaben eine Wertschöpfung von 70 Millionen Euro, wovon vor allem Gastronomie und Hotellerie profitieren.

Umbau und Erweiterungen der Stadthalle

Gegenüber ihrem Ursprungszustand hat der Komplex in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Erweiterungen und “Face Lifts” erfahren. Rainer selbst plante etwa die fünfte Halle E, die 1994 die Zuschauerkapazität um 1.300 Plätze erweiterte. Der jüngste Zubau stammt mit der Musikhalle F aus dem Jahr 2006. Sie bietet rund 2.000 Personen Platz und grenzt direkt an die Stadthalle an. Die Hallen A, B und C mit einem Gesamtfassungsvermögen von 4.500 Menschen sind in erster Linie für Sportereignisse reserviert.

Nicht alle Neuerungen verliefen konfliktfrei. So waren etwa der Abbau der berühmten Rainer’schen Stapelsessel sowie von dessen Garderobenständer – beides inzwischen Designklassiker – höchst umstritten, weshalb auch der Schöpfer selbst lautstark, aber erfolglos, Einspruch erhob.

Große Bandbreite an Konzerten und Events

Inhaltlich positionierte sich die Stadthalle bereits zu Anfangszeiten möglichst breit. 1959 spielte etwa Louis Armstrong sieben ausverkaufte Konzerte, drei Jahre später berichtete Starkosmonaut Juri Gagarin von seiner Weltraummission, die Uraufführung des Films “Mohn ist auch eine Blume” (1966) mit Gästen wie Sophia Loren, Sean Connery oder Rita Hayworth verwandelte den Bau temporär zum größten Kinosaal Europas. Dass Konzerttermine damals nicht per se abends anberaumt waren, zeigt ein Live-Gig der Rolling Stones im Jahr 1967. Er begann um 15.30 Uhr.

Im Lauf der Jahrzehnte wurde die Bandbreite immer größer. Hans Orsolic wurde in den Räumlichkeiten der Stadthalle jüngster Box-Europameister (1967), das Musical “Hair” feierte seine deutschsprachige Uraufführung (1970), 4.000 Delegierte aus 141 Ländern trafen sich zur UNO-Konferenz (1979) und Roland Düringer sorgte mit zwei ausverkauften “Benzinbrüder”-Shows (1999) für das bisher größte Kabarettevent des Landes. Für die Schwimm-Kurzbahn-EM wurde in der Halle D sogar ein 25 Meter langes Becken errichtet.

Song Contest in der Wiener Stadthalle

Zu den aufwendigsten Produktionen in jüngster Zeit zählen sicher der Auftritt von Lady Gaga im August 2012 (38 Trucks für das Bühnenequipment) oder die “Wetten dass..?”-Ausgabe im März 2013 (drei Wochen Aufbauzeit, 21 Tonnen Lichttechnik mit 660 Scheinwerfern). Ein bisschen Song Contest durchwehte die Stadthalle in der Vergangenheit freilich in unregelmäßigen Abständen. So gaben immer wieder ehemalige Gewinner des europäischen Wettsingens Konzerte in der Stadthalle – darunter ABBA, Celine Dion oder Udo Jürgens. Letzterer wird im kommenden Jahr übrigens sein inzwischen 34. Konzert im Rainer-Bau absolvieren.

Für den Eurovision Song Contest 2015 müssen in der Wiener Stadthalle einige Adaptierungen vorgenommen werden. Dazu gehören unter anderem die Einrichtung des “Greenrooms” (Aufenthaltsbereich der Teilnehmer während der Show, Anm.), zusätzlicher Künstlergarderoben und eines Medienzentrums für mehr als 1.500 Journalisten. (APA/Red.)

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