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Pitch Perfect 2 - Trailer und Kritik zum Film

Wenn ein College-Girl den Künstlernamen Fat Amy wählt, zeugt das von einem gewaltigen Selbstbewusstsein, einer gehörigen Portion Selbstironie oder schlicht Dumpfheit.

Für Fat Amy in “Pitch Perfect 2” dürften alle drei Gründe zutreffen. Wie schon in dem unerwartet erfolgreichen ersten Teil 2012 ist sich die Sängerin der A-Cappella-Band Barden Bellas auch in der Fortsetzung für nichts zu schade.

Pitch Perfect 2 – Die Geschichte

Dass ausgerechnet sie es ist, die sich bei einem Auftritt zu Ehren des US-Präsidenten Barack Obama an einem Seil von der Decke herunter katapultieren lässt, ist da schon eine Steigerung. Dass ihr dabei die Leggings reißen und sie komplett “unten ohne” über der Bühne baumelt, setzt dem aber durchaus noch eine Krone auf. Vor allem aber garantiert dies der trashigen Musikkomödie unter der Regie von Elizabeth Banks den ersten hysterisch-amüsierten Aufschrei im Publikum, dem noch so manch einer folgen soll.

Mit diesem Eklat haben sich die Barden Bellas allerdings von den College-Meisterschaften disqualifiziert. Um ihre Ehre wiederherzustellen und auch um einen möglicherweise letzten Triumph als Bellas zu sichern – schließlich stehen sie am Ende ihrer College-Karriere – bleibt ihnen nur noch die Weltmeisterschaft in Kopenhagen. Dafür müssen sie zunächst die deutschen Kandidaten, “Das Sound Machine”, ausstechen. Die aber haben mit einem Front-Duo eiskalte, arrogante Kontrahenten mit hartem deutschem Akzent und düsterer Rammstein-Anmutung.

Pitch Perfect 2  – Die Kritik

Bei all dem wird fast zur Nebensache, dass der fast zweistündige Film nahezu ohne nennenswerte Geschichte auskommt und die ein oder andere Ungereimtheit aufwirft. Die ehrgeizige Beca (Anna Kendrick) hadert zwar plötzlich mit den Bellas und versucht, ihre Karriere mit einem Praktikum bei einem Musikproduzenten anzukurbeln. Ansonsten gibt es aber noch den Neuzugang Emily (Hailee Steinfeld), und Fat Amy (Rebel Wilson), die überzeugte Single-Frau, wird plötzlich zur Romantikerin – und auch sonst scheinen die Bellas langsam erwachsen zu werden.

Doch im Grunde dominiert das Bizarre und absolut Aufgesetzte. Diese groteske Komödie lebt von absurden Wettstreits, irrwitzigem Vorsingen und missglückten Auftritten und entsprechend vielen Musikeinlagen. Dabei erschließt sich den Zuschauern zwar nicht, warum die meisten A-Cappella-Songs mal mit schweren, mal mit leichteren Beats unterlegt sind. Aber es dient dem Tempo des Films. Denn die nächste Peinlichkeit oder der nächste Gag folgen bestimmt.

Dafür sorgt auch das von Elizabeth Banks und John Michael Higgins dargestellte Kommentatoren-Gespann. Das ist so glatt-gebügelt, amerikanisch-absurd und über jedwede politische Korrektheit erhaben, dass man sich manchmal kaum in einer Hollywood-Produktion wähnt. Nach dem Erfolg des ersten Teils ist “Pitch Perfect 2” also die logische und konsequente Fortsetzung, mit vielen schrägen Gags, Klischees und bissigen Anspielungen.

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(APA)

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