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Piratenpartei: Wikileaks gefährdet US-Bevölkerung nicht

Marc Fuhrken, Parteiobmann der Piratenpartei Vorarlberg im Gespräch.
Marc Fuhrken, Parteiobmann der Piratenpartei Vorarlberg im Gespräch. ©VOL Live / Harald Küng
Schwarzach -  Die Informationsplattform Wikileaks ist derzeit in aller Munde. Beinahe im Minutentakt werden neue Dokumente mit brisanten Inhalten veröffentlicht. Nun hat ein Fox-News-Kommentator dazu aufgerufen, Julian Assange, den Gründer von Wikileaks, zu erschießen.
Piratenpartei Vorarlberg im Gespräch

„Ich würde diesen Hurensohn erschießen“, so die Aussage des Fox-News-Kommentators Bob Beckel, der in den Veröffentlichungen von Wikileaks eine Gefährdung der amerikanischen Bevölkerung sieht. Weltweit sorgte diese Aussage für Empörung und Ablehnung. Julian Assange bangt um sein Leben, hat sich jedoch in gewissem Maße abgesichert: Sollte ihm etwas zustoßen, werden 250.000 zugespielte Dokumente des US-Außenministeriums in unzensierter Form veröffentlicht, die speziell dafür in der Datei „insurance.aes256“ an unzählige Internetnutzer geschickt wurden.

„Ich finde diese Nachricht erschreckend. Damit stellen sich diejenigen, die sich Freiheit auf die Fahne schreiben, auf die selbe Ebene wie etwa die Taliban. Niemand gefährdet das amerikanische Volk, in dem man Wahrheit, oder Informationen verbreitet“, meint Marc Fuhrken, Parteiobmann der Piratenpartei Vorarlberg. Dass die von Wikileaks verbreiteten Informationen heikel sind, bleibt auch für ihn unbestritten, ihre Inhalte sollten jedoch diskutiert und analysiert werden.

Fuhrken ist der Meinung, dass Wikileaks den Grundstein für weitere Informationsplattformen gelegt hat: „Es wird künftig Seiten wie Wikileaks geben müssen, da die Bevölkerung darauf besteht, solche ungeschönten Informationen zu erhalten. Vielleicht werden diese Seiten sogar um Informationen konkurrieren, die ansonsten in der Schublade bleiben.“  Erste Ankündigungen weiterer Seiten gab es bereits. Ehemalige Mitarbeiter von Wikileaks planen die Informationsplattform Openleaks, die demnächst online gehen und weitere Dokumente veröffentlichen wird.

Für den Kapitän der Vorarlberger Piraten steht außerdem die Frage im Raum, warum sich bisher niemand für die aufgedeckten Vorfälle entschuldigt hat, bzw. offenlegt, was mit all den Aktionen bezweckt wurde: „Irgendjemand muss einmal die Verantwortung für all das übernehmen. Die Menschen verlangen eine Antwort, die jedoch ausbleibt.“

Statt Verantwortung zu übernehmen, werden die Verantwortlichen wohl weiter versuchen, Julian Assange und Wikileaks Steine in den Weg zu legen und die Veröffentlichung brisanter Dokumente zu verhindern.

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