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Phoenix - Kritik und Trailer zum Film

Nelly (Nina Hoss) hat Auschwitz überlebt. Eine Gesichtsoperation rettet sie, ihr Äußeres ist jedoch verändert. Von Lene (Nina Kunzendorf), einer jüdischen Freundin aus Vorkriegstagen, wird sie in die alte Heimat gebracht, wo sich die kaum genesene Nelly allen Warnungen zum Trotz auf die Suche nach Johnny, ihrer großen Liebe, begibt. Doch Johnny erkennt Nelly nicht, macht ihr stattdessen den Vorschlag, diese zu spielen, um sich das Erbe zu sichern.

Der deutsche Regisseur, der das Drehbuch wie so oft gemeinsam mit dem kürzlich verstorbenen Künstler Harun Farocki verfasste, inszeniert die Nachwirkungen des Genozid an den Juden mit den Mitteln des Genrekinos als Mischung aus Film noir und Melodram und lehnt die Geschichte der vermeintlichen Doppelgängerin einer KZ-Insassin deutlich an Alfred Hitchcocks “Vertigo” an.Wie in dem Klassiker taucht eine Frau scheinbar aus dem Nichts auf und wird von dem Mann, den sie einst liebte, nicht wiedererkannt. Stattdessen wird sie von ihm ganz im Stil der einstigen Geliebten gekleidet und geschminkt, bis es schließlich doch zur großen Erkenntnis kommt. Statt Kim Novak und James Stewart agieren hier Nina Hoss und Ronald Zehrfeld, und statt in den USA der 1950er Jahre spielt die Handlung im Berlin der Nachkriegszeit.

Kurzinhalt zu “Phoenix”

Die Frau heißt Nelly und hat Auschwitz überlebt. Eine Gesichtsoperation rettet sie, ihr Äußeres ist jedoch verändert. Von Lene (Nina Kunzendorf), einer jüdischen Freundin aus Vorkriegstagen, wird sie in die alte Heimat gebracht, wo sich die kaum genesene Nelly allen Warnungen zum Trotz auf die Suche nach Johnny, ihrer großen Liebe, begibt. Doch Johnny erkennt Nelly nicht, macht ihr stattdessen den Vorschlag, diese zu spielen, um sich das Erbe zu sichern.

Um herauszufinden, ob Johnny sie einst verraten hat, und in der Hoffnung auf eine Rückkehr in ihr altes Leben lässt sie sich auf den Vorschlag ein, womit die aufwühlende Geschichte um Begehren und Betrug, um Verführung und Manipulation ihren Lauf nimmt. Bereits zum sechsten Mal spielt Nina Hoss (u.a. “Barbara”, “Yella”) die Hauptrolle in einem Film von Petzold – diesmal mit grauem Haar, ängstlich, eine gebrochene Frau auf der Suche nach neuem Selbstbewusstsein.

Phoenix – Die Kritik

Das Grauen braucht bei Petzold keine Bebilderung, die Gänsehaut schleicht sich durch jede Faser. In Deutschland sahen das nicht alle so: “Es ist eine seltsame Vergebungssehnsucht, die diesen Film durchzieht”, ärgerte sich etwa “Spiegel”-Kolumnist Georg Diez, dessen hasserfüllte Kritik mehr über ihn selbst als über den Film verrät. Die “Schmonzette” tue dabei so, als wäre sie ein Beitrag zu jener “Diskussion, wie die Deutschen zu Mördern wurden und wie sie mit ihrem mörderischen Erbe umgingen”.

Dass der Holocaust mit den Mitteln eines Noir-Melodrams in Szene gesetzt wurde, ist für Diez schlicht ein “gescheiterter Versuch”. Die Frage ist – warum sollte man der jüngeren Historie nicht mit den Mitteln des Genrekinos begegnen und anhand der präzise durchkomponierten und durchkonstruierten Geschichte einer KZ-Überlebenden einen Blick auf deutsche Zustände im allgemeinen werfen? Petzold ist jedenfalls, unabhängig vom Urteil der Geschmackspolizei, einmal mehr ein außergewöhnlicher Film gelungen.

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