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Phantasy Star DS mobil: RPG unterwegs

Spaß mobil: Phantasy Star Zero auf dem DS.
Spaß mobil: Phantasy Star Zero auf dem DS. ©Waibel
Die Phantasy Star Saga hat seit gut drei Jahrzehnten ihre treue Anhängerschaft. Auf den verschiedensten Konsolen und System feierte sie ihren Siegeszug. Nun dürfen sich DS-Jünger auf ein gelungenes Rollenspiel für unterwegs freuen – auf Wunsch auch als quasi-MMO.
Phantasy Star Zero DS

Man muss aber beileibe kein Kenner der Serie sein, um mit “Phantasy Star Zero” warm werden zu können.  Einsteigerfreundlichkeit stand offenbar ganz oben auf der To Do Liste der Entwickler. In der Rolle eines Jägers oder einer Jägerin geht es hinaus in eine unwirtliche Welt: 200 Jahre zuvor verwüstet eine fatale Katastrophe den Großteil der Zivilisation. Die wenigen Überlebenden rücken dichter zusammen und gründen neue Metropolen, die Gilden der Jäger haben die Aufgabe, genau diese urbanen Ballungsräume vor möglichen Gefahren zu schützen. Als Jung-Jäger schließt man sich nun erstmals einer solchen Gilde an. Die Auswahl muss zwischen verschiedenen Rassen getroffen werden: Solls ein Human, ein Cast oder doch lieber ein Newman werden? Bei der Klassenwahl muss man sich zwischen Schütze, Nahkämpfer oder Zauberkundiger entscheiden, die Wahl des Geschlechts ist ein optisch interessant und hat keinen Einfluss auf das Spielgeschehen. Aus der Kombination von Rassen und Klassen ergeben sich 14 mögliche Kombinationen, jede mit ihren spezifischen Stärken und Besonderheiten. Besonders der Beginn des Spiels wird von der Wahl der Klasse beeinflusst – auch der Verlauf des Abenteuers ist bei den verschiedenen Klassen unterschiedlich. Optisch fällt die Wahl auf eine kleine Menge von Templates, die noch leicht abgeändert werden können. Eine ungeahnte Vielfalt von Individualisierungsmöglichkeiten á la MMO auf dem PC sucht man vergebens – den beschränkten Möglichkeiten des kleinen Bildschirms und des kleinen Speichers geschuldet.    

Nach der Erstellung des Spielecharakters geht es ans Bestaunen des schön gestalteten Intros. Danach steht das Alter Ego auf dem Marktplatz der Stadt Dairon City. Auf dem Plan: Ein Besuch beim Bürgermeister, um in die Jägergilde aufgenommen zu werden. Für ein asiatisches Rollenspiel typisch: Längere Dialoge stimmen auf die Geschichte ein. Danach steht man im Büro des Stadtoberhaupts, um in die Gilde aufgenommen zu werden. Hier wären die besonders gelungenen vertonten Anime-Zwischensequenzen hervorzuheben, die die Geschichte vorantreiben.

Die ersten Quests darf man noch an der Seite eines schlagkräftigen NPCs absolvieren, und dabei die Gamemechanik kennenlernen. Dabei kämpft man sich Spielabschnitt für Spielabschnitt voran, nach „Clearen“ eines bestimmten Bereichs öffnet sich das Tor zu einem neuen. Im Gegensatz zu klassischen Asia-Rollenspielen wird aber hier in Echtzeit gekämpft, in einer 3rd-Person Perspektive, die die technischen Möglichkeiten des DS optimal ausnutzt. Auf dem unteren Bildschirm wird die jeweilige Aktion gewählt, auf dem oberen Schirm läuft das Geschehen in Realtime ab. Während des Kampfes können Fähigkeiten angewählt oder Gegenstände benutzt werden, nach den Kämpfen wird „gelootet“, das heißt, herumliegendes von den Monstern fallengelassenes aufgesammelt.

In punkto Steuerung kommen nur die Finger zum Einsatz, der Stylus hat Pause. Mit etwas Eingewöhnungszeit kommen hier rasch mächtige Attacken zustande. Gegner werden während des Kampfgeschehens automatisch aufgeschaltet. Der Schwierigkeitsgrad steigt während des Spiels sanft an: Kommt man zu Beginn noch mit Button-Gemashe über die Runden, gerade Bosse erfordern aber einiges an Geschick und „Trial and Error“. Dabei spielt sich nicht jede Klasse gleich einfach: Magierklassen richten üblen Schaden an, kämpfen aber mit Manaproblemen und mit der Tatsache, dass sie bereits nach wenigen Treffern aus den Latschen kippen. KI-Kameraden kann man zwar nicht direkt befehligen, ihnen aber Direktiven vorgeben, wie z.B. eine defensive Verhaltensweise. An der Seite jedes Helden steht früher oder später übrigens der fliegende Begleiter namens MAG, der sogar mit Waffen und Fertigkeiten ausgerüstet werden kann.

Erfolgreich absolvierte Kämpfe werden übrigens nicht nur durch genretypische Erfahrungspunkte, sondern auch mit Loot, also mit Beute belohnt. Dabei dürfen auch Schatztruhen geplündert werden. Charaktere und auch Ausrüstungsgegenstände dürfen dabei mit der Zeit aufgewertet werden. Besonders dicke Endgegner versüßen die Tretmühle von Level zu Level. 

Technisch weiß der Titel durchaus zu überzeugen: In optischen Belangen überzeugt Nintendos Winzling durch die Möglichkeiten, das Geschehen in Echtzeit-3D darzustellen, wenngleich die Spielumgebung sich mit der Zeit etwas oft wiederholt und zuweilen durch dröge Texturen negativ auffällt. Aber für den DS ganz ordentlich. Das reißen die hübschen Zwischensequenzen aber wieder locker raus. Die KI der NPCs ist leider nicht durchgängig zufriedenstellend. So verhalten sich Gruppenmitglieder und Gegner gleichermaßen zuweilen etwas seltsam. In punkto Gestaltung ist “Phantasy Star Zero” eine echte Wucht, für Solisten gibt es viel zu erleben. Wer lieber gemeinsam statt einsam die Welt erkunden will, koppelt seinen DS via WiFi oder Drahtlos-Link mit bis zu drei Mitspielern zusammen. Dann kommt echtes MMO-Feeling für unterwegs auf. 

Fazit:

“Phantasy Star Zero” ist ein echtes Highlight für den DS: Zwar nerven monotone Level und eine zuweilen ungünstig platzierte starre Kamera und doofe KI, aber wer auf eine spannende Geschichte, vorangetrieben durch unterhaltsame Dialoge steht, kommt hier nicht zu kurz. Ein auflevelbarer Char, Ausrüstung und Begleiter-Pet, sowie spannende Bosskämpfe – soviel Action-Rollenspiel bekommt man auf dem DS selten geboten. Wer ab und zu mit zumindest einem Spielpartner zusammenzocken kann, für den ist “Phantasy Star Zero” eine echte Perle. Via WiFi oder Drahtloslink zusammengekoppelt, ist der Überraschungshit von Sega für den DS sogar für WoW-Freaks eine gute Ersatzdroge für unterwegs. Ein durch und durch gelungenes Sequel!

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