Tatwaffe war ein Baseballschläger, Tatort das Schlafzimmer des betagten Ehepaares. Die Mutter (75) wurde laut Anklage acht Mal an der linken Schädelhälfte getroffen, dem Vater (85) soll der Mann neun wuchtige Schläge gegen die obere Brust, Gesichts- und Halsregion sowie weitere acht Schläge gegen den Scheitel- und Hinterhauptsbereich versetzt haben.
Eltern mit Baseballschläger getötet
Der Einvernahme zufolge hatte der 48-Jährige, der zwei gehörlose Schwestern hat, fast ausschließlich und seit Jahren die Pflege der ebenfalls gehörlosen Eltern übernommen. Der Sohn sei nach ersten Angaben “mit der Pflegesituation überfordert” gewesen, sagte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, damals zum Motiv.
In der U-Haft haben dann Mitinsassen einen möglichen Suizidversuch des 48-Jährigen verhindert – er hatte begonnen, ein Leintuch zu zerreißen. In der Folge kam er in psychiatrische Behandlung.
Sohn war mit Pflegesituation überfordert
Ihr unbescholtener Mandant, der einzige Hörende in der Familie, habe sich schon von Kindesbeinen an um seine Eltern gekümmert, die aufgrund ihrer zunehmenden gesundheitlichen Einschränkungen auf ihn angewiesen waren, bekräftigte Rechtsanwältin Astrid Wagner bei der Tatrekonstruktion im Februar die Überforderung des Mannes. Sie berichtete davon, dass der 85-jährige Vater zuletzt nur noch schlecht gehen konnte, und die Mutter nach einem Sturz über die engen Treppen im Haus ebenfalls gehandicapt gewesen war.
Am 4. Juli ist ein zweiter Verhandlungstag angesetzt.
(APA/Red)