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Rasante Ausfahrt zum 100er

Franz-Peter Vögel begrüßt Tone Steiner und dessen Familie
Franz-Peter Vögel begrüßt Tone Steiner und dessen Familie ©Annemarie Kaufmann
Der Reit-und Fahrverein Bregenzerwald schenkte Tone Steiner aus Hörbranz zum 100. Geburtstag eine Pferdeschlittenfahrt im tief verschneiten Langenegg.
Pferdekutschenfahrt zum 100. Geburtstag

Langenegg, Hörbranz. Franz-Peter Vögel, der wohl bekannteste “Rössler” landauf, landab und Obmann des Reit-und Fahrvereins Bregenzerwald  brilliert immer wieder  mit glänzenden Ideen. Und so war es nicht weiter verwunderlich, dass seine erneute Aktion, nämlich den 100-jährigen Anton Steiner aus Hörbranz zu dessen Geburtstag zu einer Pferdekutschenfahrt nach Langenegg einzuladen, beim Jubilar, seiner Familie und sämtlichen Vereinsmitgliedern auf großes Wohlgefallen stieß.

Jubilar sagte zu

Und das kam so: Beim Frühstück in Mariannes warmer Küche las Vögel wie jeden Tag die Chronik in der vergangenen Freitagausgabe der VN. Als er das Bild des rüstigen 100-Jährigen erblickte und darüber hinaus die Tierliebe des Jubilars in Erfahrung brachte, griff er spontan zum Telefon. Tochter Ilse Schelling, die ihren Vater betreute, war über den Anruf sowohl erstaunt als auch hoch erfreut. “Zuerst kannte ich mich gar nicht mehr aus”, so Ilse Schelling, “und ich konnte es gar nicht fassen”. Nach kurzer Rücksprache mit Papa Steiner, “er war sofort hellauf begeistert”, sagte sie zu, ihren betagten Vater am kommenden Sonntag nach Langenegg zu bringen. Vögel beendete sein Frühstück und die Lektüre der VN und machte sich mit dem Traktor auf den Weg zur Reitanlage. Bis in den späten Nachmittag hinein zog er unermüdlich  Bahnen in den tiefen Schnee. Drei auf der Reitanlage, drei auf dem Abreitplatz und drei im freien Feld.

Lustiges Glöckchengebimmel

Als die kleine Gesellschaft mit Tone Steiner, Ilse Schelling, Lorenz Steiner und Jakob Erath am Sonntag in Langenegg eintraf, erwartete sie bereits lustiges Glöckchengebimmel. Denn Franz Peter Vögel hatte es sich nicht nehmen lassen, die beiden Norikerstuten mit deren schönstem Festtagsgeschirr auszustatten. Auch Fohlen “Bless” war mit von der Partie und erfreute die Gäste mit lustigen Bocksprüngen im kniehohen Schnee. Aber auch weitere Vereinsmitglieder erwiesen dem Jubilar die Ehre und gaben Franz-Peters Schlitten das Geleit. Als der Jubilar neben dem Fahrer Platz genommen und die Familie es sich im hinteren Bereich gemütlich gemacht hatte, strahlte dieser über das ganze Gesicht und lachte hellauf. “Was mir in meinem Alter noch alles widerfährt, es ist nicht zu fassen”, jubelte Steiner und ergriff vorsichtig die Zügel. Für Hella und Mona war dies das Signal zum Start und ruckartig setzte sich das Gefährt in Bewegung. Eingebremst von ihrem Besitzer, wurde nun brav die Gangart “Schritt” eingehalten. Nach einer kurzen Aufwärmphase ließ Vögel die Tiere zum “Trab” übergehen gehen und so ging es eine halbe Stunde lustig dahin. Nicht schnell genug konnte es dem Jubilar gehen. Ein Schnäpschen zum Abschied – hernach ging es nach vielen Dankesbekundungen wieder  Tal auswärts in Richtung Rheintal.

Jubilar lebt allein und wird bestens versorgt

Trotz seiner zunehmenden Gebrechlichkeit  ist das Altersheim für Tone Steiner kein Thema und er zeigt sich dankbar für jeden Tag, den er in seinem geliebten Zuhause, einem Bauernhof in Hörbranz, verbringen darf. Möglich ist dies durch ein vorbildliches „Netzwerk“ des Krankenpflegevereins sowie dem Einsatz seiner Kinder, die ihn bestmöglich betreuen. Auf die Frage nach seinem Rezept für´s 100-jährig werden antwortete er mit eindeutigen Worten. “Das höchste Gut des Menschen ist dessen Gesundheit und um diese bis in´s hohe Alter zu erhalten empfehle ich Zufriedenheit. Auch Dankbarkeit wäre manchmal angebracht”, ergänzte der alte Herr.

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